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Energiekosten: Handelskammer Hamburg fordert zielgerichtete Steuererleichterungen für die Wirtschaft

Nach einer aktuellen Umfrage der Handelskammer Hamburg fürchtet jedes dritte Hamburger Unternehmen Betriebseinschränkungen durch die Energiekosten.

Gasknappheit und steigende Strompreise haben laut Handelskammer bereits teils dramatische Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. In einer Blitzumfrage der Kammer sagen 42 Prozent der Unternehmen, dass sie ihre Zukunft am Standort, aufgrund des aktuellen Energiemarktes, gefährdet sehen. Jedes dritte Unternehmen spüre sogar das Risiko, ganz oder in Teilen aufgeben zu müssen. Betrachte man ausschließlich das produzierende Gewerbe in Hamburg, sieht dort mehr als die Hälfte der befragten Firmen ein reales Risiko, seine Geschäftstätigkeit zumindest in Teilen einstellen zu müssen.

Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg, postuliert in der Handelskammer-Pressemitteilung vom 6. September 2022: „Die Maßnahmen der Bundesregierung sind nicht ausreichend. Das Entlastungspaket III ist in seiner Wirkung für die Unternehmen zu vage und zu gering. Die Preise für Energie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft, insbesondere der Industrie. Die Handelskammer fordert daher zielgerichtete Steuererleichterungen, die unmittelbar umgesetzt werden müssen. Die Stromsteuer muss auf den europäischen Mindestsatz gesenkt werden. Auch sollte die Gasumlage der Bundeshaushalt tragen. Weiter muss der Bund Genehmigungen und Planungszeiten deutlich verkürzen. Mittelfristig muss die Wirtschaft wieder Vertrauen in die Standortpolitik Deutschlands fassen können. Hamburgs Senat ist gefordert, in der anstehenden Bundesratspräsidentschaft entscheidende Impulse zu geben.”

Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, zu den Umfrage-Ergebnissen:Hamburgs Wirtschaft macht sich enorme Sorgen und gibt in der Blitzumfrage der Handelskammer ein deutliches Alarmsignal in Richtung Politik. Viele Industriebetriebe werden ihre Produktion nicht wieder hochfahren können, sofern sie den Betrieb mangels Gas und hoher Energiepreise einstellen müssen. Dieses drohende Szenario bedeutet nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand, es ist auch besonders schädlich für den Klimaschutz. Hamburgs Grundstoffindustrie ist hier hocheffizient, daher wäre eine Produktionsverlagerung aufgrund der nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise in weniger klimafreundliche Produktionsstandorte ein Bärendienst der deutschen Energiepolitik für den Klimaschutz. Auch im Handel und in der Freizeitwirtschaft müssen die Unternehmen steigende Energie- und Rohstoffkosten tragen. Diese können die Firmen aber kaum an ihre Kundschaft weitergeben, da das Konsumklima unter anderem aufgrund der Inflation bereits belastet ist.”

Hintergrund: Laut Kammer-Information haben sich rund 2.450 Unternehmen sich vom 31. August bis 2. September 2022 an der Blitzumfrage der Handelskammer Hamburg beteiligt. 33 Prozent der Befragten fürchten, dass sie ihre Geschäftstätigkeit aufgrund der aktuellen Situation ganz oder in Teilen aufgeben müssen. Für 94 Prozent der beteiligten Unternehmen sind die Stromkosten zu hoch. Die hohen Gaskosten nannten 75 Prozent als Grund. Zwei Drittel der Unternehmerinnen und Unternehmer allerding sagen auch, dass sie ihr Geschäft bei einer Verbesserung der Lage am Standort wieder aufnehmen würden, sofern es vorher zu Betriebsschließungen kommt.

Hier geht's zur Auswertung und den Detailergebnissen (pdf-Datei, 1 MB): Handelskammer-Blitzumfrage

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