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Jahrgang 21 – April 2021 billbrookkreis.de Stadtteilzeitung von Billbrooker Unternehmern für Billbrooker Unternehmer +++ Billbrook/Rothenburgsort: Was sich bewegen muss +++ Brief des Ersten Bürgermeisters +++ Aufschwung mit gebremster Dynamik +++ Pandemie aus rechtsstaatlicher Sicht +++ Nicht zu befahren: Wasserwege wie der Moorfleeter Kanal sollten für den Warenverkehr wieder schiffbar sein. Foto: Stefan Lorenz Auf ein Wort Liebe Mitglieder und Freunde des Billbrookkreises, liebe Leserinnen und Leser, Corona-Pandemie, Impfen, Stufenplan, Testen: Man kann es nicht mehr hören. Die Bürgerinnen und Bürger sind es leid, mit immer neuen Versprechungen und wiederholten Hoffnungen auf merkliche Besserung eingestimmt zu werden. Wir erleben Versprechen, die morgen schon um 180 Grad gedreht werden. Planungen für den Einzelnen sind nicht möglich. Das „Fahren auf Sicht“ kann aber keine Perspektive sein, um Zukunft zu gestalten. Der Großteil der Politiker gibt sein Bestes und wird gelegentlich zu Unrecht gescholten. Manchmal ist das Bestgemeinte aber nicht ausreichend. Vieles Notwendige wird durch überbor- dende, die Vorstellungskraft sprengende Bürokratie erschwert oder gar verhin- dert. Bedenkenträger sind die, die auch in dieser Notsituation alles absichern wollen, häufig sich selber. Die „S-Typen“ – Sicherheitstypen, tragen Gürtel und Hosenträger – legen viele gute politisch notwendige Maßnahmen lahm. Manch einer hätte sich Helmut Schmidt als pragmatischen Pandemie-Krisenmana- ger gewünscht. Der Billbrookkreis hat sich in den ver- gangenen Monaten weiterhin stark für das Industriegebiet Billbrook/Rothen- burgsort eingesetzt. Fast ausschließlich in Onlinekonferenzen, was das Ganze nicht einfacher machte. Aber es hat sich offensichtlich gelohnt. Einige Projektthe- men sind in dieser Zeitung beschrieben, andere befinden sich in der Rohbearbei- tung. Erfreulich sind die ersten guten Ansätze für Maßnahmen im Industrie- gebiet durch Politik und Behörden. Diese werden wir kritisch, aber konstruktiv begleiten. Aus der Bürgerschaft haben sich verschiedene Fraktionen eindeutig zu unserem Industriestandort bekannt und dieses mit Anträgen zur Umsetzung von Maßnahmen im Gebiet bekundet. Die Aktivitäten des Billbrookkreises gehen weiter, trotz der anhaltenden Pandemie. Beim Lesen der vorliegenden Ausgabe wünsche ich Ihnen viel Freude. Herzlichst Ihr Bernhard Jurasch Zentrale Aufgabe erkannt! Am 12. Oktober vergangenen Jahres hat der Billbrookkreis-Vorstand einen Brief an Hamburgs Ersten Bürgermeister geschrieben und darum gebeten, dem lange vorliegenden Handlungskonzept für den Wirtschaftsstandort Billbrook/Rothenburgsort Taten folgen zu lassen, um unserem Wirtschaftsstandort aufzuwerten, für die Zukunft auszurichten und in wettbewerbsfähige Bahnen zu lenken. In diesem Brief ging es auszugsweise um die Inhalte des Handlungskonzepts mit den Schwerpunkten Flächen- management, zukunftsweisende Verbesserung der Infrastruktur, digitale Infrastruktur inklusive digitaler Leit- systeme, Instandsetzung der Straßen, Lkw-Vorstauflächen aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen, Finalisie- rung des Kanalkonzeptes und Aus- baggern bestimmter Kanäle für den Warenverkehr, Entfernen von „Schrott- fahrzeugen“ und Räumung illegaler gewerblicher Nutzung des öffentlichen Raums. Am 13. Januar 2021 erhielt der Vorstand Antwort des Ersten Bürgermeisters: Fortsetzung auf Seite 2 Was sich bewegen muss! Wenn der Strom nicht mehr aus der Steckdose kommt zu machen. Ein Blick auf aktuelle „Baustellen“ in Billbrook von Vor- standsmitglied Bernhard Jurasch verdeutlicht das. Moorfleeter Kanal: Die Wirtschaftsbehörde und die Hafen- behörde (HPA) hatten zu einer Video- konferenz zum Thema Ausbaggern des Moorfleeter Kanals eingeladen. Teilneh- mende waren Anlieger des Moorfleeter Kanals, Vertreter der HPA und weiterer Behörden sowie der Billbrookkreis. Fortsetzung auf Seite 4 Kernkraftwerke werden abgeschal- tet, Stromtrassen nur zögerlich aus- gebaut, weniger Windkraftanlagen errichtet. Kann es bei der Energie- versorgung in Deutschland zu einem Engpass kommen? Was passiert, wenn der Strom ausfällt? Unter anderem das: kein Licht, keine Heizung oder Kühlung, kein Wasser, kein Aufzug, keine Tankmöglichkeit, keine Kassen- und Bezahlsysteme, keine Bar- geldausgabe, kein Handynetz, kein Inter- Sonnenenergie vom Dach. Foto: ulleo / Pixabay net, keine Versorgung in Krankenhäu- sern. Das mag man sich nicht vorstellen. Aber vorstellbar ist es. Fortsetzung auf Seite 13 Gesperrte Berzeliusstraße. Foto: Uwe Daude Es gibt eine Reihe von Themenfel- dern und Projekten, die umzusetzen sind, um unseren Wirtschaftsstand- ort attraktiver und fit für die Zukunft In dieser Ausgabe Zentrale Aufgabe erkannt! ................ 1 + 2 Was sich bewegen muss! .................. 1 + 4 Wenn der Strom nicht mehr aus der Steckdose kommt ...................... 1 + 13 „Die Welt wird enger zusammen- wachsen“ .................................................. 3 Aufschwung mit gebremster Dynamik ... 5 Negative Auswirkungen auf den Handel? ........................................ 6 Eine Chance für das Vereinigte Königreich? ................................................ 8 „Partnerschaft ist das Stichwort“ .......... 9 Der Versuch einer Einordnung ................. 9 ITS Weltkongress in Hamburg ................ 12 Homeoffice, verpflichtend gut? ............. 12 Auf einen Blick ........................................ 14 „Das Vertrauen muss gestärkt werden“ ................................... 16 Darion Akins: „Partnerschaft ist das Stichwort“ Seite 9 Andrei Sharashkin: „Vertrauen muss gestärkt werden“ Seite 16

Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort Zentrale Aufgabe erkannt! – Erster Bürgermeister antwortet dem Billbrookkreis Fortsetzung von Seite 1 Auch wenn dies in der öffentlichen Wahrnehmung nicht überall Nieder- schlag findet, sind hierbei bereits Maß- nahmen umgesetzt worden oder sind in der Umsetzung. Beispielhaft sind hier zu nennen: Geprüft wird außerdem die langfris- tige Sicherung der Schiffbarkeit des Moorfleeter Kanals in Kombination mit einer möglichen Teilverfüllung des Industriekanals. – Aktivierung des ehemaligen Wende- Dr. Dietmar Buchholz, Bernhard Jurasch, Robert Meyer (v. l. n. r.) Foto: Mirko Hannemann / Public Address Presseagentur Die Statements der Billbrookkreis-Vorstände Erster Vorsitzender Bernhard Jurasch: „Die ersten positiven zarten Schritte in Richtung Revitalisierung/Modernisierung des Industriegebiets sind begonnen. Nun muss zum 30. September 2021 ein richtungsweisen- der Plan vorgelegt werden, wie die weitere Vorgehensweise stattfinden soll, damit kein Stückwerk entsteht. Von den politisch Verantwortlichen müssen wir auch an dieser Stelle Mut zu zukunftsfähigen Entscheidungen einfordern.“ Vorstandsmitglied Robert Meyer: „Frei nach Goethe: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube aufgrund bisheriger Erfahrungen. Seitens der politisch verantwortlichen Akteure wird die Berechtigung unserer Forderungen durchaus anerkannt. Es fehlt nur die Bereitschaft, ausreichende finanzielle Mittel für den Erhalt und Verbesserung der Infra- struktur bereitzustellen.“ Vorstandsmitglied Dr. Dietmar Buchholz: „Nach meiner Überzeugung sollte das Quartiersmanagement wieder in eine Hand gelegt und nicht auf zwei halbe Stellen aufgeteilt werden. Mit der Aufteilung sind, insbeson- dere bei der persönlichen Ansprache der Unternehmen, Probleme nicht zuletzt in fachlicher und kompetenzieller Hinsicht vorgezeichnet. Bei allen Bemühungen und Umsetzungen des Handlungskonzepts: Den verant- wortlich Handelnden fehlt eine Vision vom künftigen Industriestandort Bill- brook/Rothenburgsort. Der Industriestandort kommt im städtebaulichen Konzept der Stadt Hamburg offenkundig nicht vor. Das Handlungskonzept für unseren Industriestandort muss durch eine Vision von Industrie der Zukunft 2040 getragen sein.“ beckens im Moorfleeter Kanal für einen Lkw-Vorstau, für Parkbedarfe im Quartier und ggf. einen Busbe- triebshof. Die Vergabe zur Beseiti- gung des Glimmertons von dieser Fläche für die Flächenaktivierung wird jetzt vorbereitet. – Aktivierung der Fläche Großmann- straße 210; hier ist die Voraussetzung die Verlagerung des Verkehrsübungs- platzes, für den eine Ersatzfläche gefunden werden muss. Prüfung einer möglicherweise notwendigen Gleisverbindung von der Güterumge- hungsbahn auf die Bahn in Richtung Bergedorf/Berlin über diese Fläche. – Verbesserung des ÖPNV durch Über- planung der Linienführung, weitere Unterstützung des Modellvorhabens IOKI und sukzessive Aufstellung von – Fahrgastunterständen. – Planung einer möglichst industrie- gebietsverträglichen Führung der Veloroute 9. – Weiterer Ausbau der Infrastruktur für Breitband-/Glasfaserversorgung und 5G. – Abstimmung mit dem federführenden Die Bürgerschaft hat den Senat Bezirksamt Hamburg-Mitte über einen Handlungsplan zum Bereich BilIstraße und zur Verbesserung der öffentlichen Ordnung im Quartier (u.a. Altautos, Müll, Nutzungen). – Gespräche mit Unternehmen und mit den zuständigen städtischen Stellen, um gemeinsam die Schiffbarkeit des Kanalsystems kurzfristig zu verbes- sern und langfristig sicherzustellen. darüber hinaus aufgefordert, bis zum 30.9.2021 über alle umgesetzten sowie laufenden Maßnahmen, die für die Revitalisierung des Industrie- gebiets Billbrook maßgeblich sind, umfassend zu berichten. Sie werden in die Vorbereitung dieses Berichtes zur gegebenen Zeit im Sinne der bisherigen guten Zusammenarbeit einbezogen werden. – Einsetzung eines Quartiersmanage- ments, – Aktivierung von zwei großen Brach- flächen für unterschiedliche Logistik- nutzungen, – Instandsetzungen in der Liebigstraße und im Billbrookdeich und weitere Straßenmaßnahmen im Umfang von über 12 Millionen Euro, – Verbesserung des Busangebots durch Überplanung des Linienangebots und – Ergänzung mit der Einführung von Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher Foto: Ronald Sawatzki / Senatskanzlei Hamburg IOKI. Fortlaufend findet die Unternehmensan- sprache und Unterstützung bei Flächen- arrondierungen, Genehmigungsverfah- ren und Maßnahmen des Klimaschutzes durch die extra geschaffenen Quartiers- manager von Hamburg Invest und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte statt. Aktuell arbeitet die Behörde für Wirt- schaft und Innovation mit den weiteren inhaltlich betroffenen Behörden und dem federführenden Bezirksamt an fol- genden Themen für das Industriegebiet: Sehr geehrte Herren, vielen Dank für Ihr Schreiben vom 12. Oktober 2020. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat den Handlungsbedarf für das Industriegebiet Billbrook/Rothen- burgsort seit der Verabschiedung des Stadtentwicklungskonzeptes „Strom- aufwärts an Elbe und Bille – Wohnen und urbane Produktion“ in Hamburg-Ost als eine zentrale Aufgabe erkannt und setzt sich für die Revitalisierung dieses wichtigen Industriegebietes ein. Voraussetzung für den Erfolg ist hierbei die enge Zusammenarbeit der Hambur- gischen Verwaltung und öffentlichen Unternehmen mit dem Billbrookkreis, dem Industrieverband Hamburg sowie den Unternehmen vor Ort direkt. Das Handlungskonzept soll sich hierbei an den Belangen der Betriebe und Flächen- eigentümer ausrichten. 2

„Die Welt wird enger zusammenwachsen“ Nach langem Bemühen war es endlich Realität: Dr. Gregor Gysi folgte der Einladung Billbrookkreises am 14. Dezember 2020 im Böttcherhof zu einer teils launigen und stark frequentierten Diskussionsveranstaltung – unter den gebotenen Hygieneauflagen. Ein wahrlich umtriebiger Mann: Mitglied des Deutschen Bundestages in der Fraktion Die Linke, außenpolitischer Sprecher seiner Partei sowie Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags und nicht zuletzt Rechtsanwalt. Dennoch sagt er zur Beginn seines Vortrags: „Ich bin froh, mal rauszukommen.“ Und dann ausgerechnet zum Billbrookkreis. Das zwei Jahre dauernde Bemühen des Ers- ten Vorsitzenden Bernhard Jurasch um die Leitfigur der Partei Die Linke hat sich gelohnt. Seines Charismas wegen und wegen seiner politischen Ambitionen. Gysi verspürt, wie er sagt, eine teilweise tiefe Unzufriedenheit. Zum einen war es für ihn das Thema Donald Trump. Aber das ist ja jetzt erledigt. „Eine Roulet- teKugel ist eine verlässlichere Größe als Trump es war“, so seine Erkenntnis im Dezember. Kein Verständnis hat er zudem für die Situation um den Brexit. Auch die hat sich mittlerweile mit noch ungewissen Konsequenzen für die Wirt- schaft erledigt. Ein drittes Thema ist für ihn die Corona- Pandemie mit den wechselnden Formen des Lockdowns und den Maßnahmen. Er verspürt zunehmendes Misstrauen und Disharmonie in der Bevölkerung. Damit verbunden sieht er eine wachsende Entfernung beziehungsweise Entfrem- dung zwischen der Bevölkerung und der Politik. Das kann folgenden Grund haben: „Die Eingriffe in die Grundrechte sind vielfältig – und nicht immer nachvollzieh- bar.“ Für den 72-jährigen Politiker ist klar: „Der herrschenden Verunsicherung in der Bevölkerung muss entgegengewirkt werden.“ Diskussionsveranstaltung Zeigt klare Kante: Dr. Gregor Gysi, Mitglied des Deutschen Bundestages, hielt einen facettenreichen, launigen und meinungsstarken Vortrag. Foto: Mirko Hannemann / Public Address Presseagentur zusammenwachsen durch die digitale Weiterentwicklung. Dabei müssen aber die Demokratiestrukturen erhalten blei- ben und Perspektiven gegeben sein für ein einigermaßen planbares Leben.“ Sein persönlicher Ausblick für sein plan- bares Leben: „Ich bin wild entschlossen, das Alter zu genießen.“ Das glaubt man ihm sofort. Dann war der teilweise sehr humorige Vortrag beim Billbrookkreis mit anschließend lebhafter Diskussion auch schon wieder vorbei – Gregor Gysi musste zum nächsten Termin. Umtriebig eben … „Ich bin wild entschlossen, das Alter zu genießen.“ Dr. Gregor Gysi, Mitglied des Deutschen Bundestages darf. Krankenhäuser müssen sich nicht rechnen, sondern erkrankte Menschen mit der bestmöglichen Versorgung gesund machen.“ Zudem verunsichern die unterschied- lichen Standpunkte und Ansichten führender Virologen des Landes. Die wahrlich prekäre Situation rund um Corona hat ihm das vor Augen geführt: „Diese gesundheitsrelevante Krise hat noch einmal deutlich gemacht, dass das Gesundheitssystem nicht den Profitinte- ressen von Krankenhauskonzernen und der Pharma-Lobby unterworfen werden Eine weitere Verunsicherung in der Be- völkerung sieht er in der Digitalisierung. Denn: „Das Tempo des technologischen Fortschritts kann in der Gesellschaft durchaus zum Problem werden“, so seine Vermutung. Er sieht zwar Risiken, aber auch positive Aspekte in produktiven und innovativen zukünftigen Entwicklungen. Für ihn steht außer Frage: „Die Welt wird in den nächsten zehn Jahren enger Mit Sicherheit die beste Lösung! Seit über 40 Jahren entwickeln wir für Unternehmen und Privathaushalte individuelle Sicherheitskonzepte auf höchstem Niveau – aus Billbrook heraus für Hamburg und die ganze Welt. Wir installieren auch bei Ihnen intelligente Sicherheitstechnik – von der Alarmanlage bis zur professionellen Videoüberwachung mit Nachtsichtfunktion. Wir überwachen Ihr Gelände und Ihre Anlagen rund um die Uhr durch eine zertifizierte Leitstelle mit ausgebildeten Interventionskräften. Wir sichern Ihr Unternehmen durch regelmäßige Kontrollfahrten. Wir stellen Personal für Ihre Betriebs- sicherheit – inklusive Zugangskontrolle und Pförtnerdienst. 24/7-Leitstelle mit Alarmaufschaltung und Objektüberwachung Konzeption und Installation drahtloser Alarmanlagen und Videotechnik Alarmverfolgung durch Funkstreife im Einsatz und Kooperation mit der Polizei Telefon: 040 / 73 62 22 www.haroun.de Haroun Security GmbH & Co. KG Wöhlerstraße 2a, 22113 Hamburg Tel.: 040 / 73 62 22 Fax: 040 / 73 62 21 00 info@haroun.de billbrookkreis.de I 3

Handlungskonzept Billbrook Was sich bewegen muss! Fortsetzung von Seite 1 Der Moorfleeter Kanal verschlickt seit Jahren immer mehr und kann daher von den Anliegern nicht in einem wirtschaft- lich vertretbaren Maß genutzt werden. Der Billbrookkreis hatte sich bei der Wirtschaftsbehörde für Gespräche zu dieser Problemstellung eingesetzt. Die Stadt Hamburg hat nun einen Vorschlag für eine Sofortmaßnahme vorgelegt, wonach der Kanal wieder schiffbar gemacht werden kann. Die Maßnahme soll noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Die notwendigen Gelder dafür stehen bereit. Erfreulich ist auch, dass Anlieger, die den Kanal bis- her nicht nutzen konnten, nun über eine eventuelle Kanalnutzung nachdenken. Der Billbrookkreis hält den Vorschlag zur Sofortmaßnahme der Stadt Hamburg für gut und diskussionswürdig. Die HPA führt individuelle Gespräche mit den An- liegern für die Anforderungen und Um- setzung der notwendigen Maßnahmen der Schiffsliegeplätze. Eine verstärkte Nutzung des Moorfleeter Kanals hat zur Folge, dass der Schwerlastverkehr die Straße entlastet. Das allein ist es wert, diese notwendige Maßnahme umzu- setzen. Lkw-Vorstaufläche: Auf dem ehemaligen Wendebecken des Moorfleeter Kanals ist mit bis zu vier Meter über Straßenniveau Glimmerton vom Bau der U-Bahn-Linie 4 zwischen- gelagert. Auf dieser Fläche ist die Lkw- Vorstaufläche geplant. Eine erweiterte EU-Verordnung besagt, dass Lkw-Fahrer unter bestimmten Voraussetzungen ab August 2021 nicht in den Fahrerkabinen übernachten dürfen (nachzulesen in der Herbstausgabe 2020 „der billbrooker“). Der Billbrookkreis hat daher folgenden Vorschlag gemacht: Der lose geschüt- tete Glimmerton, der nicht bebaubar ist, sollte zur geplanten Verfüllung des Industriekanals genutzt werden. Beim Einbau von Zuschlagstoffen lässt sich eine dauerhaft bebaubare neue Industriefläche gewinnen. Daraus ergibt sich eine Fläche, die vermarktet werden kann und die Kosten für die Vorstau- fläche kompensiert. Da der Glimmerton aus dem U-Bahn-Bau stammt und auf dem Wendebecken nur zwischengela- gert wurde, kann man die Kosten für die Umlagerung dem Bauträger des U-Bahn-Baus zuschreiben. Unter wirt- schaftlicher Betrachtung eine adäquate Lösung. Die rund fünf Hektar große Fläche stünde dann zur Verfügung für: Quar- tiersgarage, Hostel für Lkw-Fahrer, Sanitäreinrichtungen, Nahversorgung, Pkw-Elektro-Ladestationen, Lkw- Parkplätze und bewachte Lkw-Plätze, Werkstatt-Tankstelle (Wasserstoff), Fahrradstation, Busparkplätze, IOKI und weitere Möglichkeiten. Lkw-Vorstau heißt auch, dass Lkw über eine Verkehrsleittechnik (Digitalisierung) geleitet werden. Denkbar wäre auch eine zu entwickelnde Billbrook-App für den logistischen Warenverkehr. Sperrung der Berzeliusstraße: Der Billbrookkreis befasst sich schon seit langer Zeit mit der Wiederöffnung der Berzeliusstraße. Diese wurde 2015 wegen eines Unfalls kurzerhand zur Sackgasse erklärt. Für eine Wiederöff- nung der Straße sind bauliche Maßnah- men notwendig, damit eine weitestge- hende Verkehrssicherheit gewährleistet wäre. Die Kosten der Baumaßnahmen wurden auf einen kleineren fünfstel- ligen Betrag geschätzt. Die seinerzeit neuausgebaute Straße kann nur durch eine politische Entscheidung wieder geöffnet werden – ein Wille ist dazu zurzeit nicht vorhanden. Der ehemals gegebenen Zusage, dass durch den Bau des Flüchtlingsheims keine Beeinträch- tigung für das Industriegebiet entsteht, hatten wir damals große Bedeutung beigemessen. Billstraße: Der Unmut bei vielen Unternehmen ist groß, wenn man die Billstraße in Augen- schein nimmt. Gelegentlich sprechen einige von einem „rechtsfreien Slum“. Eine Autofahrt durch die Billstraße zeigt in spezieller „Schönheit“ die dortigen Zustände. Der Billbrookkreis weist seit Langem, wie auch andere, immer wieder auf die Probleme hin. Der zuständige Bezirk Mitte hat nun endlich reagiert. Eine umfangreiche Problem- und Potenzialanalyse für die Billstraße ist beauftragt. Die Inhalte der Beauf- tragung sind sehr gut. Das lässt hoffen, dass nach Fertigstellung der Analyse auch die notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung ergriffen werden. Zu den skizzierten und weiteren Maß- nahmen haben vier in der Bürgerschaft vertretene Parteien unabhängig von- einander nahezu gleichlautende Anträge an den Hamburger Senat gestellt. Diese Anträge fordern den Senat auf, bis zum 30. September 2021 zu erklären, wie der Sachstand bei den vorgenannten Maßnahmen ist und wie der weitere Ablauf aussehen wird. Der Billbrook- kreis hat das Geschehen im Fokus und verfolgt die notwendigen Aktivitäten mit großem Interesse. RBS Firmengruppe Unterer Landweg 25 | 22113 Hamburg | Telefon 040 / 732 88 88 | www.rbsﬁ rmengruppe.de Ihre Sand- und Kieslieferanten aus der Region Hamburg Baustoffe für Erd- und Straßenbau Natürliche Rohstoffe für Garten- und Landschaftsbau Entsorgung von Böden, Bauschutt & Aufbruch aller Art Zertiﬁ zierte Entsorgungsfachbetriebe H a m b u r g | D i b b e r s E n | D e r s E n o w | V E l l a h N 4

Aufschwung mit gebremster Dynamik Das vergangene Jahr hat der deutschen Wirtschaft schwer zugesetzt. Nach diesem Einbruch wird aber wieder mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gerechnet. Wie sehen die Perspektiven zur wirtschaftlichen Entwicklung aus? Können Prognosen gestellt werden? Dazu hat sich Dr. Günther Klemm, ehemaliger Syndikus und Volkswirt der Handelskammer Hamburg, Gedanken gemacht. Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren in der wirtschaftlichen Ent- wicklung. Für 2020 erwarteten die Konjunkturforscher einen Rückgang des BIP in Deutschland um gut fünf Prozent. Für 2021 wird derzeit mit einem Zuwachs von knapp vier Prozent von einer relativ begrenzten Erholung ausgegangen. In Hamburg beurteilen entsprechend der repräsentativen Konjunkturumfrage der Handelskammer zu Jahresbeginn 30 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als schlecht. Gut 30 Prozent erwarten für das laufende Jahr eine ungünstige Geschäftsentwicklung. Besonders negativ ist die Stimmung naturgemäß in den vom zwangsweise Herunterfahren betroffenen Branchen wie dem stationären Einzelhandel, dem Hotel- und Gaststättengewerbe, der Tourismus- und Veranstaltungsbranche, der Luftfahrt, der Kulturwirtschaft und bei vielen personenbezogenen Dienst- leistern. Als zusätzlich belastend empfinden nicht wenige Firmen, dass manche Lockdown-Regeln logisch nicht immer nachvollziehbar sind. Zu Recht beklagen beispielsweise Fachhändler Verzer- rungen des Wettbewerbs gegenüber Supermärkten, denen auch der Verkauf von Waren über den notwendigen täg- lichen Bedarf hinaus möglich ist. Sicher können die milliardenschweren Hilfen für Unternehmen und Selbstständige einiges auffangen – wenn sie denn fließen. Von den angekündigten Auszahlungen ist manches bei den Firmen noch nicht oder erheblich verspätet angekommen. Büro- kratische Hemmnisse, teilweise auch mangelnde Zielgenauigkeit der Program- me tun ein Übriges. Vor allem brauchen Unternehmen und Beschäftigte zeitnah eine klare, trans- parente und regelbasierte Öffnungsper- spektive. Gemeint ist damit ein Konzept, mit dem das wirtschaftliche Leben – wo es auch vor dem Hintergrund der Virus- Mutationen möglich ist – schrittweise und wohl auch regional differenziert wieder hochgefahren werden kann. Die Möglichkeit der Impfung größerer Bevölkerungsteile in den kommenden Monaten begründet die Hoffnung, dass es gelingt, die Pandemie soweit einzudämmen, damit die Normalität des wirtschaftlichen Lebens zumindest direkt immer weniger beeinträchtigt wird. Nur schwer abzusehen ist derzeit aber noch, wie rasch und vor allem wie umfassend betroffene Branchen und Betriebe „wieder auf die Beine kommen“. Bislang ist trotz der schweren Wirtschaftskrise eine spürbare Insolvenzwelle ausgeblie- ben. Das wird nicht so bleiben, denn es liegt natürlich auch daran, dass Firmen durch Staatshilfen am Leben gehalten werden, die ohne diese Unterstützung längst aufgegeben hätten, und daran, dass die Bundesregierung wegen Corona die Pflicht zur Stellung eines Insolvenz- antrags teilweise ausgesetzt hat. Ebenso sollte man sich von derzeit noch relativ positiven Arbeitsmarktdaten nicht täuschen lassen. Kurzarbeitergeld kann überbrücken, aber keinen dauerhaften Einbruch heilen. Auf keinen Fall dürfen wir die Branchen, die gegenwärtig einem Tätigkeitsver- bot unterliegen, künftig aus dem Blick verlieren. Was uns in Hamburg stark macht, ist die Vielfalt der Wirtschaft, die wir unbedingt erhalten müssen. Dazu gehört auch, nicht abschätzig auf die „Old Economy“ zu schauen. Es sind gerade der industrielle Kern, aber auch weite Teile der Hafenwirtschaft, die sich stabil zeigen. Darüber hinaus müssen neue Wachstumsfelder erschlossen und Zukunftstechnologien angeschoben wer- den, wie sie beispielsweise die Wasser- stoffwirtschaft darstellt. Gleiches gilt für die Stärkung innovativer Bio- und Medi- zintechnologie, die Digitalisierung sowie die mutige Förderung von Wissenschaft und Forschung als wichtigem Motor der Entwicklung einer Region. wie wir leben möchten, aber zu wenig, wovon wir leben wollen. Zu letzterem gehört das Bekenntnis zu einer Wachs- tumspolitik, die nicht im Gegensatz zur Herausforderung des Klimawandels stehen muss. Um diese zu bewältigen, bedarf es aber nicht Panik oder Hysterie, sondern einer rationalen Klimaschutz- politik, die mit einer wettbewerbsfähigen Industrie vorrangig auf technologische Innovationen setzt. Wachstum ist auch der geeignete Weg, um mittelfristig aus der coronabedingten zusätzlichen Verschuldung herauszu- wachsen. Dass dies möglich ist, hat das vergangene Jahrzehnt mit Rekordeinnah- men des Staates gezeigt. Der von Um- verteilungsideologen propagierte Weg von Steuererhöhungen wäre dagegen kontraproduktiv, weil er die Wachstums- kräfte schwächen würde. Um diese zu stärken, brauchen wir schließlich eine Entfesselungsoffensive mit Bürokratie- abbau und Infrastrukturaufbau. Unsere Infrastruktur leidet weniger an unzurei- chender Finanzierung, sondern mehr an einem Planungs- und Entscheidungs- recht, das nicht der Umsetzung, sondern auch dank des Verbandsklagerechts eher der Verhinderung dient. In Deutschland wie in Hamburg stehen wir zudem vor wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die schon vor Corona evident waren. So diskutieren wir eifrig, Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfä- higkeit des Standortes, der Branchen und der Unternehmen sind zentrale Parame- Wirtschaft Dr. Günther Klemm spricht über die Perspektiven zur wirtschaftlichen Entwicklung. Foto: Mirko Hannemann / Public Address Presseagentur ter unserer Zukunftsfähigkeit. Diese spie- len aber in der medialen und zu oft auch in der politischen Diskussion, wo manche davon auszugehen scheinen, Wirt- schaftskraft sei nicht erforderlich oder gottgegeben, allenfalls eine Nebenrolle. Natürlich ist Wirtschaft nicht alles. Aber ohne leistungsstarke und wettbewerbs- fähige Wirtschaft ist vieles weniger oder nichts. Das gilt nicht nur für Wohlstand und soziale Sicherung. Das gilt auch für Bildung, Kultur und Umwelt. „Nicht abschätzig auf die „Old Economy“ schauen.“ Dr. Günther Klemm billbrookkreis.de I 5

4 75 Mühlenhagen Großmannstraße Billhorner Röhrendamm 75 Rothenburgsort Billstraße Marckmannstraße Vierländer Damm 09 Großmannstraße Mühlenhagen 03 Billstraße Verkehrswacht Hamburg e.V. Norderelbe Lager-/Produktionsfläche ca. 600 m², Rampenandienung, 04 beheizt, bis 6,50 m UKB, optional mit Büro, kurzfristig verfügbar, Miete: 7,50 €/m² Ausschläger Allee Tiefstack Ausschläger Elbdeich Billwerder Bucht Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Kraftwerk Tiefstack Kaltehofe Norderelbe Halle ca. 14.000 m², Andienung über Rampe und ebenerdig, Regal 01 vorhanden, Teilung möglich, Miete a. A., beheizt, Höhe 4,30 – 12,50 m UKB, courtagefrei, ab sofort verfügbar Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Neubau Lager-/Produktions- 02 halle, ca. 8.600 m², Andien. über 10 Rampen u. ebenerd., beheizt, 7,5–10,5 m UKB, Bodentraglast 5 t/m², WGK möglich, Büros vorhanden, Teilung möglich, Miete a. A., courtagefrei, ab Herbst 2022 verfügb. Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Die erste Adresse für Industrie- und Logistikimmobilien Realogis Immobilien Hamburg GmbH Gotenstraße 21, 20097 Hamburg Tel. 0 40 - 5 48 08 57 - 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Neubau Lager-/Produktions- 05 halle ca. 2.500 m², Rampentore, ebenerd. Andien., DGNB-Gold-Stand., Aus - bau n. Mieterwunsch, beheizt, LED-Beleuch- tung, ca. 10,5 m UKB, ca. 5 t/m² Traglast, ca. 300 m² Büro-/Sozialfläche, ca. ab Q1-2023 verfügb., Miete ab 6,70 €/m², courtagefrei Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Negative Auswirkungen auf den Handel? Lagerhalle ca. 706 m² mit ca. 1.100 m² Freifläche und Büro, 03 ebenerd. Andien., befahrbar, Heizung nachrüstbar, Hallenhöhe 9 m UKB, Decken- laufkatze 3 t, integrierte Bürofläche mit WC und Pantry, Miete: Halle: 7,00 €/m², Freifläche 1,80 €/m² Neubau-Lagerflächen ca. 3.600 06 m², 4 Rampentore, 1 ebenerd. An- dienung, DGNB-Gold-Stand., Ausbau nach Mieterwunsch, beheizt, LED-Beleuchtung, ca. 7,5 m UKB, ca. 5 t/m² Traglast, ca. 450 m² Büro-/Sozialfläche, ca. ab Q1-2023 ver- fügbar, Miete ab 6,70 €/m², courtagefrei Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de Realogis Immobilien Hamburg GmbH Tel. 0 40 - 5 48 08 57 0 E-Mail: hamburg@realogis.de www.realogis.de www.realogis.de Eine neue Norm für Holzpaletten könnte der Logistikbranche zu- folge zusätzliche Verzöger ungen im Warentransport mit Groß- britannien mit sich bringen. Holzpaletten sind ein wesentlicher Bestandteil des Handels und somit des Warenverkehrs. Auf ihnen werden zahl- reiche Waren transportiert, Lebensmittel ebenso wie Autoteile und zahlreiche andere Güter. Im Handel zwischen der EU und Großbritannien kommt es seit dem zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Brexit zu Verzögerungen, beispielswei- se wegen neuer Zollvorschriften. Eine weitere Verzögerung könnte den Handel belasten: Die deutsche Logistikbranche warnt vor diesem Hintergrund vor Verzö- gerungen im Handel mit Großbritannien. Der Grund ist eine neue vorgeschriebene Palettennorm. Laut dem Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpa- ckung (HPE) hätten viele Unternehmen noch nicht auf die seit dem Brexit ge- forderte Norm ISPM 15 umgerüstet. Bei Exporten von Warengütern ins Nicht-EU-Ausland und Importen aus dem Nicht-EU-Ausland – mit Ausnahme der Schweiz – müssen Holzpaletten nach dem ISPM-15-Standard behandelt sein. Mit solch einer Behandlung soll sicherge- stellt werden, dass sich Holzschädlinge nicht in andere Ökosysteme verbreiten können. Dazu wird der Holzkern für min- destens eine halbe Stunde auf 56 Grad Celsius erhitzt. Innerhalb der EU gilt die Vorschrift nicht. Foto: planet_fox / Pixabay Trotz des Handelspakts werden Zölle erhoben, so die Unternehmensberatung BDO. Das gilt beispielsweise dann, wenn Waren aus Großbritannien nicht britisch sind – zum Beispiel in Asien produzierte und über britische Händler vertriebene Kleidung. Das Stichwort heißt Ursprungs- regeln. Bei Lebensmitteln werden ferner eingehende Kontrollen auf Verbraucher- D I E N R . 1 B E I I N D U S T R I E - U N D L O G I S T I K I M M O B I L I E N Mehr Raum für Projekte in Hamburg. 6 Sie suchen Industrie- und Logistikimmobilien? Dann vertrauen Sie dem Markt- führer seit über 15 Jahren! Vermietung Verkauf Investment Projektentwicklung Immobilienstrategie Ihre Ansprechpartner Stefan Imken Tel.: +49 (0)40 - 5 48 08 57-14 E-Mail: s.imken@realogis.de Jörg Lojewski Tel.: +49 (0)40 - 5 48 08 57-16 E-Mail: j.lojewski@realogis.de

5 Bergedorfer Straße 11 Bille 04 Billbrookdeich 07 Wöhlerstraße Berzeliusstraße Billbrookdeich 05 5 Liebigstraße 02 Moorﬂeeter Straße Bergedorfer Straße Billbrookdeich Werner-Siemens-Straße Liebigstraße Borsigstraße Grusonstraße 08 06 Bredowstraße Pinkertweg Werner-Siemens-Straße Moorﬂeeter Straße Pinkertweg Halskestraße 10 Moorﬂeeter Kanal 01 Billwerder Billdeich Bredowstraße Unterer Landweg Billwerder- Moorﬂeet Lagerflächen im Industrie- gebiet Rothenburgsort, 09 ca. 4.100 m² Lagerhalle, teilbar, Andienung über Rampen, Höhe: ca. 3,00 – 6,00 m, Energieausweis liegt nicht vor, Miete/m²: ab 6,00 € + NK + MwSt. Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Abteilung Industrie, Tel. 0 40 - 36 88 10 200 E-Mail: hamburgind@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial Wissen Sie, wie viel Ihre Unter- nehmensimmobilie wert ist? Wir kennen die Antwort – und den Markt. Nutzen Sie unsere Fachkenntnis für eine unverbindliche Marktpreiseinschätzung. Großzügige Lagerfläche in Billbrook, ca. 2.676 m² 10 Halle mit Büro, Andienung über Über- ladebrücke/Rampe, Höhe: ca. 6,00 m UKB, Energieausweis liegt nicht vor, Miete/m²: ab 7,00 € + NK + MwSt. Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Abteilung Industrie, Tel. 0 40 - 36 88 10 200 E-Mail: hamburgind@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial kursschwankungen sowie eine sinkende Nachfrage werden befürchtet. Nach Angaben der Handelskammer pflegen rund 1.000 Hamburger Firmen enge Geschäftsbeziehungen mit Groß- britannien. Davon sind rund 200 Unter- nehmen permanent mit einer Nieder- lassung, einem Joint Venture, einer Vertretung oder einer Produktionsstät- te vor Ort präsent. Umgekehrt haben rund 70 britische Firmen ihren Sitz in Hamburg. Zudem gilt Großbritannien als drittwichtigster Außenhandelspartner der Elbmetropole, nach Frankreich und der Volksrepublik China. und Hygienestandards nötig, vor allem zum Seuchenschutz. Jenseits einer möglichen Unwucht im Handel mit Großbritannien sieht sich laut einer Umfrage der Handelskammer vom September letzten Jahres jedes zweite Hamburger Unternehmen „gut“ oder sogar „sehr gut“ auf den endgültigen Brexit seit 1. Januar 2021 vorbereitet. Lediglich neun Prozent seien „nicht gut“ vorbereitet. Ein Großteil der Unterneh- men rechnet trotz Freihandelsabkom- men mit zusätzlichen Zollformalitäten und anderen Handelsbeschränkungen, einer steigenden Rechtsunsicherheit, zum Beispiel bei der Durchsetzung von Forderungen, und wachsenden regulato- rischen Unterschieden zwischen der EU und Großbritannien. Aber auch Wechsel- Funktionale Hallenfläche in Billbrook, ca. 1.420 m² 07 Halle mit Büro, Andienung ebenerdig/ Rampe, Höhe: ca. 4,10 – 5,50 m, Bodenlast ca. 2,5 t/m², Energieausw. liegt nicht vor, Miete/m²: ab 7,50 € + NK + MwSt. Attraktive Lagermöglich- keiten in Billbrook, 08 ca. 5.650 m² Lagerhalle und 10.000 m² Freifläche, Andienung ebenerdig, Höhe ca. 7,00 m, Energieausw. liegt nicht vor, Miete/m²: ab 4,70 € + NK + MwSt. Attraktive Logistikimmobilie in Bad Oldesloe, ca. 14.800 m² 11 Lagerhalle, Andienung über Rampe, beheizt, teilbar, Energieausweis liegt nicht vor, Miete/m²: ab 3,50 € + NK + MwSt. Quellen: tagesschau.de, Hamburg News, hamburg.de/brexit, hk24.de Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Abteilung Industrie, Tel. 0 40 - 36 88 10 200 E-Mail: hamburgind@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Abteilung Industrie, Tel. 0 40 - 36 88 10 200 E-Mail: hamburgind@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Abteilung Industrie, Tel. 0 40 - 36 88 10 200 E-Mail: hamburgind@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/de-de/hamburgcommercial Ein neuer Arbeitsort muss her? Wir helfen Ihnen bei der Umsiedlung! Wenn sich die Standortbedürfnisse Ihres Unternehmens ändern, findet unser Team für Sie die passende Logistik- oder Industrieimmobilie. Lassen Sie sich unverbindlich beraten! Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG · Hamburg · Telefon: 040-36 88 10 200 · Immobilienmakler HamburgCommercial@engelvoelkers.com · www.engelvoelkers.com/hamburgcommercial billbrookkreis.de I 7

Brexit Eine Chance für das Vereinigte Königreich? Getrennte Wege: Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU wird sich zeigen, ob und inwieweit der Schritt nachteilig für die Briten ist. Foto: stux / Pixabay Das zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft und Nettozahler der EU, ausgehandelte Handels- und Kooperationsabkommen ist vier Jahre nach dem Brexit-Referendum am 1. Januar 2021 vorläufig in Kraft getreten. Die erforderliche Zustimmung des Europäischen Parlaments ist nur eine Frage der Zeit. Eine erste Einschätzung von Billbrookreis- Vorstandsmitglied Dr. Dietmar Buchholz. Eine Übersicht aus dem Abkommen: – Fortfall der Bindung EU-Binnenmarkt und Zollunion. – Wegfall der Personenfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit. – Neue Zollbestimmungen und Zoll- formalitäten. – Gleiche Wettbewerbsbedingungen (Level-Playing-Field). – Regelungen zum Schutz der EU- Bürger. – Anwendung der Vorschriften für Drittstaatenangehörige. – Ein- und Ausfuhrverbote für bestimmte Waren. – Visafreiheit/Einwanderung. – Fortfall der Anerkennung von Qualifikationen. – Regelung zum Datenschutz. – Regeln für die Strafverfolgung/zivil- rechtliche Angelegenheiten. – Keine Bindung an Urteile des Euro- päischen Gerichtshofs. Mit dem Austritt hat das Vereinigte Königreich wieder die Kontrolle über die Gesetzgebung, seine Common-law- Tradition und die Parlamentssouveräni- tät erlangt. Das Vereinigte Königreich ist auch nicht mehr an das Versprechen der EU gebunden, jedem EU-Bürger grenzen- lose Gleichbehandlung zu gewähren. Ebenso entfällt die in der EU geltende Personenfreizügigkeit. Das Königreich regelt die Migration selbst. Wer in Großbritannien arbeiten will, braucht künftig ein Visum. Darüber hinaus kann das Vereinigte Königreich internationale Handelsabkommen abschließen. Die politischen und wirtschaftlichen Fol- gen des Austritts werden kontrovers dis- kutiert. Die Prognosen der Wirtschafts- institute sowie die EU-Kommission gehen ausnahmslos davon aus, dass das Vereinigte Königreich vom Brexit stärker betroffen sein wird als die EU. Unstrittig wird sich der Brexit nicht nur negativ auf die britische Wirtschaftsleistung auswirken, es ist auch mit Störungen im Warenverkehr zu rechnen. Die Zoll- und Bürokratiekosten belasten die Wirt- schaft, die folglich das BIP-Wachstum in Großbritannien stark dämpft. Der Austritt des Vereinigten Königreichs lässt das Machtgefüge in der EU und die finanziellen Belastungen für einzelne Länder nicht unberührt. Die nordeuropäi- schen Staaten verlieren einen wichtigen Partner für eine marktwirtschaftlich orientierte Politik. Das Gewicht verlagert sich zugunsten der Länder, die eher einer flexiblen Haushaltspolitik und Verge- meinschaftung der Risiken anhängen. In dem Rat der Europäischen Union (Ministerrat), der gemeinsam mit dem europäischen Parlament als Gesetzgeber fungiert, können die nordeuropäischen Länder die für eine Sperrminorität erforderlichen 35 Prozent nicht mehr erreichen. Möglich ist, dass zum Beispiel Frankreich zusammen mit den östlichen und südeuropäischen Ländern die quali- fizierte Mehrheit von 55 Prozent erreicht und gegen den Willen des Nordens und Deutschlands Gesetze verabschiedet, wenngleich nicht in allen Fällen ein Nord-Süd-Gegensatz besteht und we- sentliche Politikfelder der Einstimmigkeit bedürfen. „Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr in den neuen Ge- danken, als in der Befreiung von den alten.“ Zitat von John Maynard Keynes Im Interesse Großbritanniens und der EU, insbesondere Deutschlands, dürfte es liegen, bei der künftigen Auslegung des Austrittsabkommens, dem Vereinig- ten Königreich einen größtmöglichen Zugang zum europäischen Markt zu gewährleisten und nicht „starrsinnig“ mit der Bindung an die europäische Gesetzgebung sowie die freie Einwan- derung von EU-Bürgern zu verknüpfen. Die Haltung führender EU-Politiker, den vollen Zugang zum Binnenmarkt von der Anerkennung Personenfreizügigkeit abhängig zu machen, schadet der EU selbst. Bestrafungsfantasien gegenüber Großbritannien, die zuweilen den Geist einiger EU-Politiker beseelen, sollten der Vergangenheit angehören. Es ist daher auch nicht förderlich, wenn die franzö- sische Regierung kurz nach Abschluss des Austrittsabkommens ankündigt, die Exporte aus dem Vereinigten Königreich stärker kontrollieren zu wollen. Ebenso ist es nicht zielführend, wenn die EU-Kommission sich im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie im „beleidigten Tonfall“ dazu hinreißen lässt, im Eiltempo fragwürdige Export- beschränkungen für Impflieferungen nach Großbritannien zu erlassen, obwohl das im Austrittsabkommen verhandelte Nordirland-Protokoll den Warenver- kehr ohne Zollkontrollen an der Grenze erlaubt. Die EU sollte die erfolgreiche Impfkampagne der Briten vielmehr neid- los anerkennen und Lehren aus ihrem bürokratischen Versagen ziehen. Der Brexit sollte der EU Anlass zu einer kri- tischen Selbstreflexion geben und sich zu fragen, wie es so weit hat kommen können. Der Ausgang des Brexit ist ungewiss. Nach einem Zitat von John Maynard Keynes: „Niemand kennt die Zukunft.“ Ob die Nachteile für das Vereinigte Königreich und viceversa für Europa überwiegen, wird maßgeblich davon abhängen, in welchem Ausmaß der Frei- handel und die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich möglichst ungehindert gelebt werden. Gleich dem Zitat von Keynes: „Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr in den neuen Gedanken, als in der Befreiung von den alten.“ LKW-Waschstraße LKWash und Ihr LKW lacht wieder! Liebigstraße 32, 22113 Hamburg, Telefon 7 32 89 57 8

Interview „Partnerschaft ist das Stichwort“ Darion Akins, seit Juli 2019 in Hamburg tätiger US-Generalkonsul, über die zu verbessernden Beziehungen der neuen US-Aministration zwischen der EU und Deutschland. Das Gespräch führte Vorstandsmitglied Robert Meyer. Darauf hatte sich der Billbrookkreis wirklich gefreut: auf den Gastbei- trag von Darion Akins am 7. Dezem- ber 2020 im Hotel Böttcherhof. Das zentrale Thema lautete: „Die USA nach den Wahlen“. Er wollte über die künftige politische Ausrichtung der neuen Administration der USA referieren. Dazu kam es aber nicht. Denn das Coronavirus ließ es nicht zu. Darion Akins stand stattdessen für ein Interview zur Verfügung – und das sehr gern. Billbrookkreis: Wie werden sich Ihrer Einschätzung nach die Beziehungen zu Deutschland und der EU unter der neuen Administration entwickeln? Darion Akins: Die USA werden wieder großen Wert legen auf das gemeinsame Fundament einer langjährigen Partner- schaft und gemeinsamer Interessen, um weltweit politische, klimatische und wirtschaftliche Probleme anzu- gehen und zu lösen. Dabei kommt es nicht auf einzelne Akteure an, sondern generell auf die Fortführung einer bereits bestehenden langjährigen und erfolgrei- chen Zusammenarbeit. Partnerschaft ist hier das Stichwort. Billbrookkreis: Die USA sind für offene Handelsbeziehungen eingetreten, und zwar auf Gegenseitigkeit. Diese offene Handelspolitik hat weltweit vielfach zu Wohlstand geführt. Dann gab es Handelsbeschränkungen und Strafzölle. Was kann sich auf diesem Gebiet positiv verändern? Darion Akins: Die Basis solcher Han- delsbeziehungen kann nur über weltweit gleiche Bedingungen erfolgen. Das ist derzeit noch nicht der Fall. Solche Grund- lagen für den freien Welthandel, speziell im Verhältnis zu China, sind derzeit noch nicht gegeben. Ich darf beispielhaft den erzwungenen Technologietransfer nennen, den beschränkten Zugang zu Märkten und erzwungene chinesische Beteiligungen an in China tätigen Unter- nehmen. Auf diesen Gebieten verhandelt die EU seit längerem mit China. Es wäre besser, wenn solche Verhandlungen ge- meinsam mit den USA geführt werden. Ich darf hierauf ausdrücklich aufmerk- sam machen: Die EU und die USA sind angehalten, autokratischen Systemen etwas entgegenzusetzen und demokra- tische gemeinsame Werte und Ziele zu definieren und zu verfolgen, um weiterhin wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand auch für zukünftige Generationen zu generieren. Billbrookkreis: Was ist aus Ihrer Sicht von der neuen US-Administration noch zu erwarten? Darion Akins: Die neue Administration wird nicht nur großen Wert auf höhere Verteidigungsausgaben (zwei Prozent) legen, sondern auch auf die Fähigkeit zur militärischen Kooperation und kollek- tiver Verteidigung. Auch das wird ein Thema sein: der von Republikanern und Demokraten gemeinsam unterstützte Widerstand gegen Nord Stream 2. Einer eventuell mangelnden Energiesicherheit kann nicht ausschließlich durch ein auto- kratisches System begegnet werden. Dann sind da noch die Konsequenzen für die Ukraine zu thematisieren. Ein wichtiges Themenfeld ist auch der pazifische Raum. Der gewinnt auch für die EU zunehmend an Bedeutung und birgt ein Konfliktpotenzial zwischen demokratischen und autokratischen Systemen. Auch hier ist es von glo- baler Bedeutung, die freien demokra- tischen Werte und offenen Märkte zu ver teidigen. Billbrookkreis: Wie beurteilen Sie die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland? Darion Akins: Augenblicklich sehen viele Deutsche weniger verbindende Werte und Gemeinsamkeiten mit den USA. Aber die Realität und unsere ge- meinsame Geschichte widersprechen dieser Denkweise. Deutschland fokus- siert seinen Blick zu sehr auf einzelne Personen und weniger auf gemeinsame langfristige Konzepte und Strategien. In Schieflage gerieten solche Werte und Gemeinsamkeiten unter der vorherigen Administration der USA. Doch laut neuen Pew-Research-Umfragen bewerten die Deutschen die Biden-Regierung durch- aus positiv und wollen einen Neustart der transatlantischen Beziehung. Dies hat Präsident Biden bereits mehrmals befürwortet. Wir schauen auch in die Zukunft, wohin die Beziehung geht. Der US-Präsident hat die USA zur Energieum- wandlung verpflichtet, indem er in grüne Technologie investiert. Und hier können Deutschland und die USA zusammenar- beiten. Zum Beispiel hat Norddeutschand einen Überschuss an Windenergie, den sie als Wasserstoff speichern wollen. Die Vereinigten Staaten prüfen diese Darion Akins: Sieht positive Ansatzpunkte für die engere, zukunftsorientierte Zusammen- arbeit zwischen den USA, der EU und Deutschland. Foto: US-Generalkonsulat Hamburg Möglichkeiten ebenfalls. Dies könnte ein möglicher Vorteil für beide Wirtschaften und für das Erreichen unserer Klimaziele sein. Billbrookkreis: Wie sehen Sie die Entwick- lung der Zölle und des US-Dollars? Darion Akins: Zölle gegen die EU und einzelne Mitglieder der EU und China irritierten die globale wirtschaftliche Si- tuation. Ich darf darauf hinweisen, dass der chinesische Yuan im Gegensatz zum US-Dollar keine freie Währung ist. Das bitte ich auch zu berücksichtigen: Die USA haben durch ihre Politik der Öffnung der Märkte erst zu Wohlstand verholfen. Grund genug, Transparenz und Gleichbe- rechtigung in den Handelsbeziehungen zu fordern – zum Wohle aller. Billbrookkreis: Ganz herzlichen Dank für das Gespräch. Der Versuch einer Einordnung Covid-19 und Rechtsstaatlichkeit – die Maßnahmen in der Bundesrepublik zur Bekämpfung der Pandemie aus rechtsstaatlicher Sicht. Unser Gastautor Friedrich-Joachim Mehmel, Präsident des Hamburgischen Verfassungs- und Oberverwaltungsgerichts i.R., Vorsitzender Rechtsstandort Hamburg e.V., hat diesen Versuch unternommen. Diesem Beitrag liegt ein Vortrag im Oktober 2020 vor dem Billbrookkreis zugrunde und bedurfte wegen der neuesten Entwicklungen einiger Ergänzungen. Rechtswissenschaftler konnte man in den letzten Monaten auch Stimmen zur deutschen Strategie hören wie: faschistoid-hysterischer Hygienestaat, der Rechtsstaat sei schwer beschmutzt. Und der ehemalige Präsident des Bun- desverfassungsgerichts, Prof. Papier, meinte, Tendenzen hin zum totalen Über- wachungsstaat feststellen zu können. Letztlich geht es um das Verhältnis von Recht, Wissenschaft und Politik im demokratischen Rechtsstaat („Rule of Law“). Wenn vom Rechtsstaat, von „Rule of Law“, die Rede ist, sollte immer auch die Demokratie in den Blick genommen werden – der demokratische Rechts- staat: Das Recht bedarf der demokrati- schen Legitimation. Andererseits ist das Recht, insbesondere die Verfassung dazu berufen, den demokratischen Prozess zu schützen. Die unabhängige Justiz als Dritte Gewalt ist neben Legislative und Executive für den Rechtsstaat von herausragender Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die – in Bezug auf die gerichtliche Kontrolle staatlicher Maßnahmen in Zusammenhang mit der Bekämpfung der Pandemie zuständigen – Verwaltungsgerichtsbarkeit, die die Auf- gabe hat, einerseits die Freiheitsrechte des Einzelnen, die Rechte des Einzelnen vor Eingriffen des Staates zu schützen und andererseits die Funktionsfähigkeit des Staates nach den Vorgaben von Verfassung und Gesetz zu gewährleisten. Die Justiz ist eine Säule für gesellschaft- liche Stabilität, für Rechtsfrieden und Garant für das Vertrauen in den Staat. Aus früheren Pandemien konnte zunächst nur die Gewissheit hergeleitet werden, dass die Unterbrechung der Handlungs- ketten und Einschränkung von Kontakt- möglichkeiten wirksame Instrumente sein können. Politik und das Recht wur- den und werden durch diese Ungewiss- heiten, die Volatilität des Wissens, vor große Herausforderungen gestellt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ins Bildungswesen, zu zum Teil massiven sozialen und psychologischen Auswir- kungen auf Kinder, Eltern, die Stellung der Frau, auf das Gesundheitssystem, die Situation beispielsweise der Älteren. Die Zielkonflikte Die Politik stand und steht damit vor einer multikomplexen, kaum beherrsch- baren Situation mit ungewissen wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer Vielzahl von unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen berühren- den Zielkonflikten: Einerseits gilt es, den Einzelnen und die Gesellschaft insbe- sondere vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Andererseits kommt es durch die Einzelmaßnahmen jeweils zu massiven Eingriffen in die Wirtschaft und die wirtschaftliche Situation von In Bezug auf die Fragestellung, ob die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in Deutschland den verfas- sungsrechtlichen Anforderungen eines demokratischen Rechtsstaates gerecht werden und ein ausreichender Rechts- schutz durch unabhängige Gerichte gewährleistet ist, lässt sich feststellen, dass dies meines Erachtens im Wesent- lichen der Fall ist: – Sonderlagen wie eine Pandemie erfordern besondere Reaktionen. – In Hinblick auf die Volatilität des Wissens, zum Teil widersprechende Gastautor Friedrich-Joachim Mehmel hat die Rechtsstaatlichkeit unter Einfluss der Pademie im Fokus. Foto: Mirko Hannemann / Public Address Presseagentur Auf einmal war alles anders – und ist es noch. Plötzlich traf der Virus nahezu alle Regionen der Welt. Anders als bei früheren Pandemien begünstigen Globali- sierung, offene Grenzen, Tourismus und Flugverkehr die Ausbreitung in dramati- scher Weise. Aus dem Munde deutscher billbrookkreis.de I 9

Rechtsstaatlichkeit Expertenmeinungen, Unklarheit über die Verbreitung und die Folgen des Virus kann es nicht die allein richtige Antwort und Strategie im Umgang mit der Pandemie geben; es handelt sich vielmehr um einen konzeptionel- len Ansatz des Ineinandergreifens unterschiedlicher Maßnahmen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes. Eine Einzelfallbetrachtung der Rechtmäßig- keit einzelner Maßnahmen würde dem nicht gerecht. – Hier muss der Politik und Verwaltung ein gewisser Spielraum eingeräumt werden. Würden aufgrund der ständi- gen Veränderung der Entwicklung der Pandemielage wie auch des Wissens die einzelnen Maßnahmen in einem Gesetzgebungsverfahren behandelt werden, bestünde die Gefahr einer zu späten Reaktion. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen im Pande- miegesetz stellen insoweit eine aus- reichende gesetzliche Regelung dar. – Je statischer eine Fragestellung ist, je weniger die Volatilität des Wis- sens eine Rolle spielt, desto eher bedarf es allerdings einer konkreten gesetzlichen Grundlage, um dem verfassungsrechtlichen Grundsatz des Parlamentsvorbehalts Rechnung zu tragen. Als Beispiel lässt sich hier meines Erachtens die Festlegung der Impfreihenfolge nennen. – Der von Bund und Ländern gewählte ganzheitliche Ansatz des Zusammen- spiels von einer Vielzahl unterschied- licher Maßnahmen mit einer vorsich- tigen Linie hat sich insbesondere im Vergleich mit den meisten anderen Staaten sowohl in Hinblick auf die Höhe der Infektionszahlen als auch die sonstigen gesellschaftlichen Auswir- kungen bei hohen Zustimmungsraten in der Bevölkerung im Wesentlichen bewährt. – Die Justiz als dritte Gewalt hat in einer großen Vielzahl von Verfahren mit der Überprüfung zahlreicher Maß- nahmen ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Insbesondere ist es gelungen, einen überzeugenden Weg im Umgang mit dem volatilen Wissen zu finden. – Eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Maßnahmenpakete wie auch der Rechtsstaatlichkeit der Maß- nahmen kommt der jeweiligen kurzen zeitlichen Befristung sowie der damit verbundenen Möglichkeit der Evalua- tion der Verordnungen beziehungs- weise Allgemeinverfügungen zu. – Der Föderalismus hat sich im Wesent- lichen bewährt. Zwar kam es immer wieder vereinzelt zu Profilierungsver- suchen einzelner Bundesländer und ihrer Ministerpräsidenten, sei es, dass man mit besonderer Strenge, sei es, dass man mit weiteren Lockerungen in der Öffentlichkeit punkten wollte. Zusammenfassend lässt sich aber feststellen, dass der Wettbewerb der jeweiligen Konzepte in den einzelnen Bundesländern sowohl eine indirekte Kontrollfunktion etwa in der öffent- lichen Debatte durch den Vergleich erzeugen und als auch im Sinne von „Best Practice“ Anregungen für erfolgreiche Konzepte geben konnte. Aufgrund der unterschiedlichen Betroffenheit der einzelnen Bundes- länder beziehungsweise in Flächenlän- dern der einzelnen Landesteile und der jeweiligen Entscheidungskompetenz wurden punktgenaue, maßgeschnei- derte konkrete Maßnahmen ermög- licht. – In den öffentlichen Debatten lässt sich ein „Präventionsparadox“ fest- stellen, das heißt, je erfolgreicher die ergriffenen Maßnahmen waren, desto größer wurden die Zweifel an ihrer Notwendigkeit. Daneben kann man auch von einem Grundrechtsparadox sprechen: Wenn Politik und Regierung Corona-Totalitarismus, der Hang zum Kontrollstaat und die Einschränkung der Meinungsfreiheit vorgewor- fen wird, können die Kritiker doch gerade wegen der durch Artikel 5 des Grundgesetztes (GG) gewährleisteten Meinungsfreiheit genau diese Kritik äußern und werden in der Wahrneh- mung ihrer Grundrechte in Hinblick auf die gemäß Artikel 8 GG garantierte Versammlungsfreiheit insoweit auch von den unabhängigen Gerichten geschützt, wenn zum Beispiel wie in Berlin Demonstrationsverbote von den Gerichten unter Auflagen wie Maskenpflicht und Abstandsflächen aufgehoben wurden. – Je größer die Lockerungen und Öffnungen ausfallen und sich die Infektionslage möglicherweise ent- spannt, desto häufiger beschweren sich diejenigen, die von Schließungen beziehungsweise Einschränkungen nach wie vor betroffen sind. Hier werden auf Politik und Justiz noch Herausforderungen zukommen. – Wichtig ist eine transparente und offene Kommunikation von Seiten der Bundes- und Landesregierungen und den Verwaltungen. Dies ist meiner Ansicht nach im Großen und Ganzen gelungen. – Die Leistungsfähigkeit des demo- kratischen Rechtsstaates ist meines Erachtens im internationalen Vergleich mit Ländern wie Brasilien, Russland, den USA bis zum Zeitpunkt Mitte September 2020 unter Beweis gestellt worden. Ein Blick auf den aktuellen Rechtsstaatsindex 2020 des „World Justice Projects“ belegt dies: Die Länder, die im Ranking oben stehen, nämlich die skandinavischen Staaten, die Niederlande und Deutschland, sind auch diejenigen, die im Umgang mit der Pandemie mehr oder weniger am erfolgreichsten bisher gewesen sind. Eine abschließende Wertung lassen allerdings die nach wie vor volatile Wissenslage, die teilweise wieder steigenden Infektionszahlen und die zusätzlichen Gefährdungslagen im Winter sowie der verzögerte Zeit- punkt für den Einsatz eines wirksamen Impfstoffes nicht zu. INDAVER – INDUSTRIELLE ABFALLVERWERTUNG IN DER CIRCULAR ECONOMY seit 1999 seit 1999 FAHRZEUGREIN DABELSTEIN EINE RUNDUM SAUBERE SACHE – ob Pkw, Lkw, Boot, Motorrad, Reisemobil oder Anhänger ✔ Fahrzeugpﬂege, Innenreinigung, Außenaufbereitung, Autopolitur, Dellenbeseitigung, Leasingrück- läufer, Lkw-Reinigung, Geruchs- neutralisierung, Spezialreinigungen ✔ Fuhrpark- und Flotten-Service! ✔ Zeitsparender Hol- und Bringservice für Billbrookkreis-Mitglieder kosten- los. Nichtmitglieder zahlen eine kleine Servicepauschale. fahrzeugrein.de Liebigstraße 32, Haus C 22113 Hamburg Telefon 040 - 675 88 900 service@fahrzeugrein.de DAMIT AUS RESTSTOFFEN ROHSTOFFE WERDEN 10

INDUSTRIE- UND LOGISTIKIMMOBILIEN Anzeige DER MARKT FÜR INDUSTRIE- UND LOGISTIK- FLÄCHEN IN HAMBURG UND UMLAND HAT DIE PROGNOSEN WEIT ÜBERTROFFEN immobilien Engel & Völkers Commercial Hamburg. Bei den Ver- mietungsaktivitäten rechnet Immobilienökonom Hansen 2021 mit einem stabilen Flächenumsatz: „Durch die Corona-Pandemie können Unternehmen oftmals keine langfristigen Mietverträge ein- gehen, weil Planungssicherheit fehlt. Eigentümer müssen daher 2020 brachte für den Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Flexibilität bieten.“ Insgesamt herrscht in Hamburg Flächenknapp- (Vermietung und Verkauf) ein spannendes Marktgeschehen und heit mit geringem Leerstand von Bestandsﬂächen und wenigen bescherte der Branche unerwartet hohe Umsätze. Das zeigt die Ausweichﬂächen für Neubauvorhaben. Gewerbestandorte vor den aktuelle Marktanalyse von Engel & Völkers Commercial für Ham- Toren Hamburgs rücken zunehmend ins Blickfeld der Miet- und burg und Umland. Demnach ﬁel die Nachfrage nach Mietﬂächen Kauﬁnteressierten. geringer aus. Zugleich ließ sich ein anhaltend steigendes Interesse am eigenen Firmensitz verzeichnen. „Gerade in solch schwierigen Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG Zeiten ist dies die Zuﬂucht für mittelständische Unternehmen und Telefon: 040 36 88 10 200, Immobilienmakler, Anton Hansen leitet seit Januar 2019 die Abteilung Industrie & Logistik bei Engel & Völkers Commercial in Hamburg auch eine gute Anlagemöglichkeit für das unternehmerische HamburgCommercial@engelvoelkers.com Eigenkapital“, weiß Anton Hansen, Leiter Industrie und Logistik- www.engelvoelkers.com/hamburgcommercial

Mobilität ITS Weltkongress in Hamburg Vom 11. bis 15. Oktober 2021 richtet die Hansestadt die wichtigste und größte internationale Branchenveranstaltung zum Thema intelligente Mobilität und Digitalisierung des Verkehrs aus – den ITS Weltkongress. Eine kleine Vorschau. Autonom durch die Stadt mit einem futuristischen Bus der Hamburger Hochbahn. Foto: ITS Hamburg 2021 GmbH Das sind die zentralen Fragen: Wie sieht der Verkehr von morgen in Metro- polen aus? Wie kann der Transport von Menschen und Waren ökologisch und ökonomisch intelligent gestaltet werden? Zu diesen und vielen anderen Themen kommen Expertinnen und Experten aus mehr als 100 Ländern zusammen. Die Einhaltung, Beachtung und Umsetzung der dann im Herbst geltenden Hygie- nevorschriften wird eine besondere Herausforderung sein. Rund 3.500 Delegierte und 400 Aus- steller aus der ganzen Welt werden in Hamburg erwartet, um im moder- nisierten Congress Center Hamburg (CCH) und in den Messehallen sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei steht die Digitalisierung des Verkehrs im Mittelpunkt: Städte mit besserer Luft und ohne Staus, mit weniger Lärm und mehr Lebensqualität. Ob mit dem Fahrrad, Auto, Bus, der Bahn, per Schiff oder Flugzeug – Hamburg wird künftig mehr und mehr vernetzt sein und eine attraktive Infrastruktur für alle Verkehrs- teilnehmenden bieten. Die Stadt Hamburg und ihre Tochterge- sellschaft ITS Hamburg 2021 GmbH, die gemeinsam mit dem Veranstalter ERTICO – ITS Europe, den Kongress ausrichtet, legen besonderen Wert darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger möglichst viel live auf dem Weltkongress miterleben können. Entsprechend wird es einen Besuchertag und organisierte Touren zu den ITS-Ankerprojekten innerhalb der Stadt geben, wenn es umsetzbar ist, sowie viele Informationsveranstaltungen und Mitmachaktionen. Der ÖPNV stellt zum Beispiel digitale Neuheiten für Bus- und Schienenverkehr vor, Logistikunter- nehmen zeigen, welche Transportideen sie sich für die Schifffahrt vorstellen, Automobilhersteller präsentieren ihre technischen Innovationen, und die Helmut-Schmidt-Universität demonst- riert, wie Drohnen in Zukunft hilfreich eingesetzt werden können, aber auch, welche technischen Mittel es gibt, Drohnen von beispielsweise Flugplätzen fernzuhalten. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf Mobilitäts-Start-ups, denen eine beson- dere Fläche auf der Messe vorbehalten ist, sowie auf den Ideen der heranwach- senden Generation. Dafür wurde die Young Mobility Community gegründet. Junge Hamburgerinnen und Hamburger bekommen hier die Möglichkeit, aktiv und kreativ die zukünftige Mobilität in ihrer Stadt mit zu gestalten. Homeoffice, verpflichtend gut? Was bringt das Arbeiten im Home office an Fragestellungen? Eine Einschätzung von Bernhard Jurasch, dem Ersten Vorsitzen- den des Billbrookkreises. Homeoffice: Der coronabedingt neue Arbeitsalltag kann durchaus problematische Begleiterscheinungen haben. Foto: Vinzent Weinbeer / Pixabay Die Verordnung des Bundesarbeitsmi- nisters in Zeiten der Corona-Pandemie ist richtig und kann weiteres Infizieren reduzieren, das ist völlig unbestritten. Welche Herausforderungen stellt aber das Homeoffice an die Arbeitnehmer, von denen ein großer Teil noch nie von zu Hause gearbeitet hat? Selbstdisziplin ist eine große persönliche Herausfor- derung im Homeoffice. Die wenigsten Arbeitnehmer besitzen einen echten PC-Arbeitsplatz mit entsprechender Ausstattung. Die meisten arbeiten vom Küchen- oder Esstisch aus, auch das Schlafzimmer muss bei vielen dafür her- halten. Sicherlich keine Lösung für einen achtstündigen Arbeitstag. In Zeiten von geschlossenen Schulen und Kitas eine extreme Belastung für konzentriertes Ar- beiten. Bei Eltern im Homeoffice können da schon mal die Nerven blank liegen. Für eine kurzzeitige Überbrückung ist das sicherlich möglich, für ein dauerhaftes Homeoffice sind das keine Voraussetzun- gen. Die Arbeitgeber können damit auch nicht zufrieden sein. Diese Belastungen bringen gesundheitliche Probleme für die Arbeitnehmer mit sich. Angefangen bei Rückenproblemen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Ein Homeoffice sollte haben: – Bestenfalls einen eigenen Büroraum oder aber einen festen Arbeitsplatz. – Schreibtisch und Stuhl nach ergono- mischen Richtlinien. – Verschließbare Bürocontainer für Unterlagen. – Telefon und PC mit schneller Daten- verbindung. – Weitere notwendige Büroutensilien. Diese kleine Aufzählung zeigt auch den notwendigen Platzbedarf für ein ordent- liches Homeoffice. Allgemein üblich ist, dass der Arbeitgeber den Arbeitsplatz für seine Mitarbeiter einrichten muss, das heißt, er trägt die Kosten auch für das Homeoffice inklusive Energie usw. Ganz besondere Anforderungen stellt hier aber das Datenschutzgesetz (DSGVO) und die IT-Sicherheit an Arbeitgeber und Arbeit- nehmer. Wer trägt die Verantwortung, wenn sensible Kunden- oder Firmen- daten außerhalb der Betriebsgebäude des Arbeitgebers bearbeitet werden und dadurch in falsche „Hände“ gelangen? Das Arbeitsschutzgesetz schreibt eine regelmäßige Begehung des Arbeitsplat- zes durch die Fachkraft für Arbeitssicher- heit (FASI) mit einer Gefährdungsprüfung vor. Welcher Arbeitnehmer möchte schon, dass ein Beauftragter des Arbeit- gebers in seine Wohnung kommt und den Arbeitsplatz kontrolliert. Die Sozialver- sicherung mit der gesetzlichen Unfallver- sicherung muss eine Regelung schaffen für Arbeitsunfälle im Homeoffice. Es zeigt sich, wie komplex das Thema Homeoffice ist. Rund 10,5 Millionen Beschäftigte arbeiteten im Februar 2021 ausschließlich im Homeoffice und weite- re 8,3 Millionen arbeiteten teilweise von zu Hause. Das sind etwa 45 Prozent der Berufstätigen. Homeoffice kann gut sein, ist aber nicht für jeden gut. Das betrifft Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleicher- maßen. Eine Verpflichtung auf das Recht zum Homeoffice ist ein massiver Eingriff in das freie Unternehmertum. Vielmehr wäre Freiwilligkeit mit staatlichen An- reizen für beide Seiten zielführender und Erfolg versprechender. Mitglieder werben! Immer wieder anders: Die Veranstaltungen des Billbrookkreises sind geprägt durch die Mitglieder und durch die Themen der Gastredner. Informativ, überraschend und amüsant. Wer sich als Mitglied in den Billbrookkreis einbringt, hat mehr vom Standort und seiner Weiterentwick- lung. Er ist im Kreise großer wie kleiner Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Sie alle enga- gieren sich aktiv. Im Verein und für den Standort. dekommen gemeinsamer geschäftlicher Verbindun- gen sein. Dabeisein lohnt sich – auch für Sie! Jetzt im Billbrookkreis Mitglied werden oder ein neues Mitglied werben. Damit Gewicht und Bedeutung des Billbrookkreises weiter wachsen – durch Sie! Denn: Weltweites Netzwerken fängt beim Nachbarn an – in Billbrook. Ihr Engagement könnte ebenfalls die Förderung guter nachbarschaftlicher Beziehungen sowie das Zustan- Der Vorstand zählt auf Sie! 12 billbrookkreis.de Billbrookkreis e.V. c/o Böttcherhof, Wöhlerstraße 2, 22113 Hamburg Erster Vorsitzender: Bernhard Jurasch, Vorstandsmitglieder: Robert Meyer, Dr. Dietmar Buchholz E-Mail: office@billbrookkreis.de www.billbrookkreis.de Dr. Katharina von Boch-GalhauKG Bursped Speditions-G.m.b.H. & Co.Mitglied im Billbrookkreis seit Februar 1998

Energieversorgung Wenn der Strom nicht mehr aus der Steckdose kommt Fortsetzung von Seite 1 „Die Stromnachfrage wird deutlich ansteigen – bis 2030 rechnen wir mit einem Plus von rund einem Viertel“, so das Energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln (EWI). Schon Anfang des Jahres 2020 hat das EWI für das „Handelsblatt“ auf Grundlage des Klimapakets der Bundesregierung die Entwicklung von Stromangebot und Nachfrage analysiert und kommt zu diesem Fazit: „Deutschland wird das Ziel von 65 Prozent erneuerbaren Energien im Strommix bis zum Jahr 2030 deutlich verfehlen. Der Ausbau von Wind- und Solarstrom wird mit dem Verbrauch nicht mithalten können.“ Das EWI erwartet eine 26-prozentige Zunahme beim Energieverbrauch. Die Bundesregierung dagegen erwartet wegen Effizienzsteigerungen 4,5 Prozent weniger im Energieverbrauch. Wie solide und durchdacht sind die Zahlen der Regierung? Werden die Werte vielleicht schöngerechnet? Eines ist klar: Um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können und um unsere Arbeitsplätze zu erhalten, benötigen wir Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Planungssicherheit. Der Ressourcen-, Demokratie- und Friedensforscher Henrik Paulitz von der Akademie Bergstraße: „Wenn in den Städten Kohle-Heizkraftwerke still- gelegt werden oder – wegen politischer Widerstände – eine Umstellung der Anlagen auf Erdgas misslingen würde, dann wären Millionen Haushalte ohne Fernwärme, ohne Raumwärme und Warmwasserversorgung. Wenn Öl- und Gasheizungen verboten werden würden, wie es zum Teil schon beschlossen und zum Teil gefordert wird, dann wären die Bürger gezwungen, auf Elektroheizungen und Elektrowärmepumpen umzusteigen, ohne dass der dafür benötigte Strom zuverlässig bereitgestellt werden kann. Wenn wie gefordert Verbrennungsmo- toren verboten werden würden und für die propagierten Elektrofahrzeuge nicht genügend zuverlässiger Strom bereitge- stellt werden kann, was der Fall ist, dann steht das teure und hoch-subventionier- te Elektroauto die meiste Zeit fahrun- tüchtig herum und wartet vornehmlich darauf, dass wieder etwas Strom fließt, der dann unter Umständen sehr teuer bezahlt werden muss.“ geht von einem Strombedarf von 590 TWh aus. Fest steht: Der Ausbau erneu- erbarer Energien kommt seit mehreren Jahren nur zögernd voran. Neue Wind- kraftanlagen werden kaum noch gebaut, auch weil es in der Bevölkerung erheb- liche Widerstände dagegen gibt. So ist damit zu rechnen, dass Deutschland sich mit einer Ökostromlücke auseinanderset- zen muss, wenn sich der Ausbau nicht beschleunigt. Hinzu kommt, dass ein mangelnder Ausbau der Stromtrassen zu verzeichnen ist, dorthin wo der Strom hin soll. Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und auch die CO2-arme Industrieproduktion werden die Nachfrage nach Strom stark erhöhen. Momme Janssen, Chef des norddeutschen Windturbinenherstel- lers Enercon, mahnte gegenüber dem Handelsblatt: „Die Bundesregierung be- rechnet viel zu wenig Strombedarf. Wir werden deutlich mehr brauchen als das, wovon die Politik derzeit ausgeht.“ Das EWI schätzt den Bruttostromverbrauch im Jahr 2030 auf bis zu 748 Terawatt- stunden (TWh). Die Bundesregierung Auch Hamburg muss sich dem wach- senden Strombedarf stellen. Nach dem Ersatz des Kohlekraftwerks Wedel durch den klimafreundlichen Energiepark Hafen ist das Heizkraftwerk Tiefstack ab 2025 das letzte verbliebene Kohlekraft- werk. Im Zuge der Hamburger Wärme- wende muss die kommunale Wärme Hamburg das Kraftwerk Tiefstack entweder bis 2030 abschalten oder auf eine umwelt- und klimafreundliche Technologie umstellen. Das Kohlekraft- werk Moorburg wurde im Dezember Grafik Erdwärme Wilhelmsburg Bild: HAMBURG ENERGIE letzten Jahres von Vattenfall vom Netz genommen. Die Bundesnetzagentur hat Vattenfall dafür grünes Licht gegeben. Das Kraftwerk war erst Anfang 2015 in Betrieb gegangen und galt als eines der größten und modernsten in Europa. Wie können solche Lücken geschlossen werden? Michael Prinz, Geschäftsführer des städtischen Stromversorgers HAM- BURG ENERGIE, kann sich großflächig Solarmodule auf Hamburgs Dächern gut vorstellen, um den Energiebedarf zu decken. „Hier gibt es noch viel ungenutz- tes Potenzial, das wir heben können, um den Ausbau erneuerbarer Energien in unserer Stadt in großen Schritten weiter voranzubringen. Insbesondere städtische Liegenschaften könnten hier mit gutem Beispiel vorangehen.“ Eine weitere wich- tige Säule für die gesicherte Versorgung mit regenerativen Energien sieht er im grünen Wasserstoff. Gute Perspektiven sieht er auch im Bereich der Erdwär- me. „Darüber wurde bisher in unseren Breitengraden kaum nachgedacht. Dabei kann Erdwärme für Hamburg und Nord- deutschland an Bedeutung gewinnen“, so Michael Prinz. Vor allem in Wilhelmsburg. Dort entsteht quasi ein Pilotprojekt im Bereich der Geothermie. Die Quartiere Wilhelmsbur- ger Rathausviertel, Elbinselquartier und Spreehafenviertel sollen von natürlicher Erdwärme durch HAMBURG ENERGIE profitieren – also klimaneutral mit Wärme versorgt werden. Die Energie soll dabei zu 100 Prozent erneuerbar im Stadtteil produziert werden. Dazu ist im Wilhelmsburger Hafengebiet eine Geo- thermie-Anlage geplant, die bis zu 3,5 Kilometer in die Tiefe bohrt, um heißes Thermalwasser nach oben zu holen. Über oberirdische Wärmetauscher wird Für ihn hat die Energiewende ganz hohe Priorität: Michael Prinz von HAMBURG ENERGIE. Foto: HAMBURG ENERGIE dem Wasser die Wärme entzogen und in das dezentrale Nahwärmenetz einge- speist. Michael Prinz: „Insgesamt basiert die Wärmeversorgung in Deutschland größtenteils noch auf fossilen Energien. Das wollen wir ändern und erschließen mit Geothermie eine natürliche Wärme- quelle, die das Klima schont.“ Für ihn steht außer Frage, dass die Ziele der Energiewende erreicht werden müssen. Im Bereich der Windenergie macht er aber auch das deutlich: „Wenn der Energiebedarf stabil gedeckt werden soll, müssen allein auf diesem Sektor durchschnittlich 3,5 Windräder pro Tag gebaut werden.“ Kann aus Sicht von HAMBURG ENERGIE eine Energieknappheit ein realisti- sches Szenario sein? Michael Prinz: „In Deutschland ist die Bundesnetzagentur für die Regulierung des Strommarktes zuständig und sorgt zusammen mit den Übertragungsnetzbetreibern für die Stabilität des deutschen Versorgungs- systems. Daher gehe ich davon aus, dass hier alles dafür getan wird, um auch zukünftig eine zuverlässige Stromver- sorgung zu gewährleisten. Dennoch muss klar sein, dass es im Sinne des Klimaschutzes dringend geboten ist, aus fossiler Energieversorgung auszusteigen. Dazu müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Ausbau er- neuerbarer Energien entfesseln.“ Quellen: Hamburg Energie, „Telepolis“/ Heise online 21.1.2021, Akademie Berg- straße Henrik Paulitz Nicht nur immer obenauf, sondern auch immer für Sie da n Flachdach-Montagesysteme n mehrlagige bituminöse Flachdachabdichtung n Kunststoffbahnenabdichtung n GLD Gefälle-Leichtdach n dachintegrierte Photovoltaik-Systeme n Füssigkunststoff-Beschichtungssysteme n Grundwasserabdichtung n Tunnel-, Brücken-, Parkdeckabdichtung n Metalldachkonstruktionen RUBEROIDTEAM AG Billbrookdeich 27, 22113 Hamburg Telefon 040 73 71 56-0 Telefax -56 info@ruberoid-team.de www.ruberoid-team.de billbrookkreis.de I 13

Billbrookkreis Intern Auf einen Blick Der Billbrookkreis informiert an dieser Stelle über Unternehmen als neue Mitglieder, berichtet über Firmenjubiläen sowie Standort- oder auch Geschäftsführerwechsel. Werbung in eigener Sache Das Netzwerk intensiver fördern Die Pandemie-Zeit verlangt Unter- nehmen unterschiedlichster Branchen äußerst viel ab. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, ein gern zitierter Satz von Friedrich Schiller, erscheint aktueller denn je. Wir stehen alle vor neuen Herausforderungen. Das betrifft auch den Billbrookkreis. Umso stärker rücken Sichtbarkeit und Vernetzung in den Blickpunkt. Die regionale Zusam- menarbeit untereinander erfährt derzeit besondere Aufmerksamkeit. Das sind gerade die Stärken, die den Billbrookkreis ausmachen. Über den persönlichen Aus- tausch – der hoffentlich bald wieder auf den Billbrookkreis-Treffen möglich sein wird – hinaus bietet der Billbrookkreis Ihnen viele Möglichkeiten, auf Ihr Unter- nehmen, Ihre Produkte und Leistungen aufmerksam zu machen. Nutzen Sie die Möglichkeiten der PR, Werbung und weiterer Kooperationsmöglichkeiten – in der Zeitung „der billbrooker“ und auf der Website www.billbrookkreis.de. Der Billbrookkreis unterstützt Sie in Ihren Vorhaben. Und Sie unterstützen die Ar- beit des Billbrookkreises. Ansätze wären beispielsweise eine Art „Marktplatz“: Wer hat Dienstleistungen für die Mit- glieder des Billbrookkreises anzubieten? Wer hat Produkte in seinem Portfolio, die noch bekannter gemacht werden sollten? Wie können gemeinsame Branchen enger miteinander kooperieren? Es ist in dieser besonderen Zeit noch wertvoller geworden, auch regional das Netzwerk intensiver zu fördern. Immer zum wirtschaftlichen Vorteil aller! Die Betriebsgröße ist dabei nicht entschei- dend. Mitmachen ist entscheidend. Vor Ort. Vernetzt. Vertreten. Die große Bühne ist ihr Geschäft Veranstaltungen wie Stadtpark Open Air, Reeperbahn Festival, Hamburger Hafen- geburtstag oder auch das Schleswig-Hol- stein Musik Festival: All diese Highlights kommen ohne „COBRA sound light“ nicht Sieht gute Perspektiven für die Zukunft: Projektleiter Timo Buchner. Foto: COBRA sound light aus. Seit ihrer Gründung am 1. Juli 1978 hat diese Firma mehrere tausend Veran- staltungen als Full-Service-Dienstleister im Bereich Corporate- und Live-Events für internationale Kunden erfolgreich durchgeführt und ist heute im Bereich professioneller Veranstaltungstechnik das älteste Unternehmen in Hamburg. In seinen Reihen hat das neue Billbrook- kreis-Mitglied hochqualifizierte Mitarbei- ter wie Diplom-Ingenieure und staatlich geprüfte Bühnenmeister. Außerdem ist COBRA Ausbildungsbetrieb der Indus- trie- und Handelskammer IHK und dort Mitglied im Prüfungsausschuss. Dann aber kam 2020 für die Eventbranche ein wirklich ungutes Jahr. Derzeit sind viele Veranstaltungen auf Null heruntergefah- ren mit ungewisser Zukunft. Wie ist für COBRA unternehmerisch die derzeitige Lage? Projektleiter Timo Buchner: „Trotz Lockdown und verschärften Hygiene- Beeindruckende Lichteffekte vor großer Kulisse: Das sind die Wirkungsstätten von COBRA sound light. Foto: COBRA sound light Regeln konnten wir 2020 für viele Firmenkunden und Konzertveranstalter mit entsprechenden Konzepten Veran- staltungen durchführen. Insbesondere Hybrid-, Streaming- oder Webinar-Pro- duktionen waren stark gefragt. Dieser Trend setzt sich aktuell fort, sodass es sich auszahlt, dass wir im vergangenen Jahr verstärkt in den Broadcast-Bereich investiert und ein Studio aufgebaut haben. Insgesamt blicken wir positiv in die Zukunft.“ Basismitglied COBRA sound light GbR Billstraße 173, 20539 Hamburg Telefon 040 780407-0 info@cobrasound.de www.cobrasound.de Hallo Nachbarn! Wussten Sie schon - wir können mehr als Baustoffe! • Arbeitsschutz • Absturzsicherung: PSA • Prüfung von Leitern • Arbeitsbekleidung • Sicherheitsschuhe • Werbetechnik ... und vieles mehr Wir kommen gerne bei Ihnen vorbei- und beraten Sie persönlich! Henri Benthack Baustoffe • Bredowstr. 9 • 22113 Hamburg • Tel.: 040 / 73346-129 E-Mail: andreas.kallmeier@benthack.de • www.benthack.de 14

Partner für nachhaltigen Transport CNH Industrial. Mit 23 Werken in zehn Ländern auf fünf Kontinenten ist IVECO weltweit tätig. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Ulm. Die IVECO Nord Nutzfahrzeuge GmbH, neues Mitglied im Billbrookkreis, ist der größte IVECO- Händler und Servicebetrieb im Norden Deutschlands. Über 260 Mitarbeiter, vertreten an Standorten in Hamburg- Rothenburgsort, Hamburg-Altona, Braun- schweig, Langenhagen bei Hannover und Weyhe bei Bremen kümmern sich um alle Anliegen rund um Nutzfahrzeuge. Am Ausschläger Elbdeich befindet sich die größte IVECO-Werkstatt Deutschlands. Der Blick auf die Elbe ist garantiert. Ein Projekt, das dem Unternehmen am Herzen liegt, ist die Unterstützung des Vereins „die ARCHE“. „Es ist uns vielleicht nicht bewusst, aber Kinder- armut existiert auch vor unserer eigenen Haustür. In Hamburg ist etwa jedes fünfte bis sechste Kind davon betroffen. Dabei sollte jedes Kind das Recht auf eine unbeschwerte Kindheit haben“, so Geschäftsführer Jochen Brettschneider. IVECO konnte die ARCHE im vergange- nen Jahr mit einer Spende von 25.000 Euro unterstützen. Die zweite Unterstüt- zung geht an die Hamburger Tafel, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt. Sie steht gerade jetzt in Corona-Zeiten vor besonderen Herausforderungen. Brettschneider: „Auch dieses Projekt konnten wir mit einer Spende unterstüt- zen. Wir freuen uns, dazuzugehören!“ Basismitglied IVECO Nord Nutzfahrzeuge GmbH Ausschläger Elbdeich 119 20539 Hamburg Telefon 040 78961-106 www.iveco-nord.de Welches Projekt auch immer: Krandienst Schulz macht es möglich. Foto: Krandienst Schulz Seit bald 50 Jahren in Billbrook Der Fuhrpark des mittelständischen Unternehmens ist umfangreich und vor allem beeindruckend: Teleskopkrane, Mobilbaukrane und Schwertransport- fahrzeuge. Diese mächtigen Fahrzeuge signalisieren, dass denen aber auch gar nichts zu schwergewichtig ist. Der Ursprung der Krandienst Schulz GmbH & Co. KG sitzt seit den frühen 1970er-Jah- ren in Norddeutschlands größtem zusam- menhängenden Industriegebiet Billbrook und wurde 1998 vom jetzigen Inhaber Günter Sichward übernommen. Vom kleinen Betrieb mit sechs Kränen hat sich das Unternehmen zu einem überregional bekannten Dienstleister für norddeutsch- landweite Projekte entwickelt. Mittlerweile besteht der auf die Standor- te Hamburg und Stade verteilte Fuhrpark des neuen Billbrookkreis-Mitglieds aus 27 Mobilkranen, fünf Mobil-Baukranen und vier Lkw-Ladekranen der Pre- mium-Hersteller Liebherr, Palfinger und MAN. Prokurist Volker Schubert verdeut- licht: „Die Tragfähigkeit unserer Kräne reicht von 40 bis 700 Tonnen, unsere Transporteinheiten können bis zu 70 Ton- nen Ladungswicht transportieren, aber dabei spielt auch immer der Gedanke des Umweltschutzes und der Nachhaltig- keit eine große Rolle. Kein Projekt ist zu kompliziert – rund 60 speziell qualifizierte Mitarbeiter entwickeln, planen und be- gleiten die unterschiedlichen Projekte. Basismitglied Krandienst Schulz GmbH & Co. KG Porgesring 1, 22113 Hamburg Telefon 040 730900-0, info@krandienstschulz.de www.krandienstschulz.de Neue Mitglieder Ein starkes Dreigestirn Der Billbrookkreis freut sich, die neuen Mitgliedsunternehmen in seinen Reihen zu wissen und begrüßt alle sehr herzlich. Setzt auf Zuverlässigkeit und Flexibilität: Heike Turwitt. Foto: IPS International Dieses „Dreigestirn“ ist die WIS-Grup- pe: WITS, die IPS International Packing Services GmbH und die SECURITAS. Dieser Gemeinschaft als neues Mitglied des Billbrookkreises ist nichts zu schwer und schon gar nicht zu weit. Der Zusam- menschluss dieses „Dreigestirns“ hat die jeweiligen Kompetenzen gebündelt und in Konzeption und Umsetzung von Verpackungslösungen umgesetzt: Für See-, Bahn-, Luft- und Landtransporte. Dabei geht ihre Fracht in viele Länder Grundstück zum Kauf in Billbrook gesucht: ca. 2.500 – 5.000 m² Melanie Dabelstein, Tel. 040 - 675 88 900 melanie@dabelstein-hh.de fahrzeugrein.de und Kontinente. Stichwort Personal: Auch hier herrscht Personalmangel. Des- halb hat Geschäftsführerin Heike Turwitt von IPS ehemalige Mitarbeiter aus dem Ruhestand zurückgeholt:„Wir haben uns weltweit auf die Demontage und den Wiederaufbau von Anlagen jeglicher Art spezialisiert. Und da spielt Erfahrung eine eminent wichtige Rolle. Die haben ja nur langjährige Mitarbeiter, die diese besondere Rückholaktion sehr gern an- genommen haben. Gerade in der Zeit von Just-in-time-Lieferungen ist ein zuver- lässiger und flexibler Partner wichtig.“ Premiummitglied IPS International Packing Services GmbH Halskestraße 54–56, 22113 Hamburg Telefon 040 741136-43 turwitt@ips-hh.de www.IPS-HH.de Setzt alle Räder in Bewegung, damit die Kunden mobil bleiben: Geschäftsführer Jochen Brettschneider. Foto: IVECO Wer auf der Straße oder Autobahn unterwegs ist, hat ihn bestimmt schon mal gesehen: den markanten Schriftzug IVECO auf der Frontpartie von Nutz- fahrzeugen. 1975 in Turin gegründet, ist das Unternehmen heute Teil der Paletten-Parade Paletten kennt so ziemlich jeder. Sie sind vorwiegend aus Holz, sind groß und auch klein. Bernd Elsner von der B.E.I.L. GmbH Industrieservice und Logistik und neues Mitglied des Billbrookkreises Chef der Paletten-Parade: Unternehmer Bernd Elsner Foto: B.E.I.L. GmbH kreis-Mitglied ist auch neu an unserem Industriestandort. „Wir sind seit dem 1. April 2020 in der Berzeliusstraße aktiv und unterstützen den Handel und das Gewerbe mit unserem Know-how im Bereich Industrieservice und Logistik.“ Warum fiel die Entscheidung für den Standort Billbrook? Bernd Elsner: „Die gute Verkehrsanbindung an die A1 und B5 hat mich bei meiner Suche nach einem geeigneten Standort nach Billbrook gelenkt. Ich hatte Glück, dass gerade hier eine freie Logistikflä- che mit Halle in entsprechender Größe frei war.“ Ist die Corona-Pandemie ein Thema? Bernd Elsner: „Ja, weil der Zeitpunkt einer Geschäftseröffnung nicht gerade perfekt war, aber wir hoffen auf eine baldige Besserung.“ weiß mehr: „Unser Kerngeschäft ist die Logistik für Anlieferungen und Abholun- gen sowie Umfuhren von Europaletten, Einwegpaletten, Industriepaletten, Hafenpaletten und vieles mehr. Außer- dem bieten wir Sonderanfertigungen und für Privatkunden auch Paletten für den Möbelbau an.“ Das neue Billbrook- Basismitglied B.E.I.L. GmbH Industrieservice und Logistik Berzeliusstraße 11, 22113 Hamburg Telefon 0170 9374237 info@beil-hamburg.de www.beil-hamburg.de Impressum Was kommt? Die geplanten Veranstaltungen des Billbrookkreises der billbrooker Ausgabe 1/2021 Auflage 5.000 Stück Erscheinungsweise halbjährlich Redaktion v.i.S.d.P. Joachim Bokeloh (Billbrookkreis) redaktion@billbrookkreis.de Anzeigen Tanja Königshagen (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de Herausgeber Billbrookkreis e.V., c/o Hotel Böttcherhof, Wöhlerstraße 2, 22113 Hamburg, Vereinsregister Nr. 20046, billbrookkreis.de Vertreten durch den Vorstand Bernhard Jurasch, Robert Meyer Dr. Dietmar Buchholz Redaktionelle Mitarbeit Tanja Königshagen (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de Druck AWU Gesellschaft für Absatzförderung, Werbung und Unternehmensberatung mbH Art Direction Mara Saueracker (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de ©2021 Billbrookkreis e.V. Weiterveröffentlichung von Text und Bild nur nach schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Sobald die Corona-Situation es zulässt, wird es wieder Billbrookkreis- Treffen mit interessanten Vorträgen geben. Die Vorbereitungen laufen. Der Billbrookkreis-Vorstand wird zu gegebener Zeit darüber informieren. Weitere Infos und Anmeldung: www.billbrookkreis.de/veranstaltungen-2021 billbrookkreis.de I 15

Wirtschaft „Das Vertrauen muss gestärkt werden“ Die wirtschaftlichen Beziehungen bilden einen der Grundpfeiler der vielseitigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland. Derzeit wird dieser Grundpfeiler global betrachtet teilweise untergraben. Eine Bestandsaufnahme von Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg. Hafenbetreiber, die nach deutschem und europäischem Recht arbeiten, sind absolut empörend. Böswillige Versuche, das zeichensetzende kommerzielle Projekt Nord Stream 2 auszubremsen, sind nichts weiter als unlauterer Wett- bewerb. Der Wunsch der US-Regierung, der deutschen Industrie überteuerte Energieträger aus Übersee aufzudrän- gen, ist offensichtlich. Das wiederum wird die Selbstkosten und somit auch die Konkurrenzfähigkeit der „Made in Germany“-Produkte beeinträchtigen. Der Bedarf an Energie ist groß. Dazu kommen noch die sinkenden Förderraten in Westeuropa, der Atom- und Kohle- ausstieg und ein vereinbarter euro- päischer Green Deal. Das ist auch für Norddeutschland aktuell: 2021 werden die größten regionalen Kraftwerke Moorburg und Brokdorf vom Netz gehen. Vor diesem Hintergrund soll russisches Erdgas mittelfristig die Nachfrage der deutschen Unternehmen verlässlich decken können und als Übergangstech- nologie zu einer CO2-freien Wirtschaft verfügbar sein. Riesiges Potenzial einer Zusammenarbeit Was die deutsch-russische Jahresbilanz 2020 angeht, so schrumpfte das Handelsvolumen laut der russischen Zollbehörde um 21 Prozent auf 41,9 Milliarden US-Dollar. 2013 waren es noch 75 Milliarden US-Dollar. Diese Kennzahlen zeigen deutlich, wie riesig das Potenzial einer Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ist. Russland und die Eurasische Wirtschaftsunion insgesamt bilden einen immensen Markt mit rund 185 Millionen Einwohnern. Über 4.000 deutsche Unternehmen sind in Russland tätig. Deutschland ist nach China der zweitgrößte Handelspartner mit 7,4 Pro- zent Anteil an dem russischen Außen- handel. In den ersten drei Quartalen 2020 investierten deutsche Firmen etwa 1,3 Milliarden Euro in Russland. Deutschen Unternehmern, die die Lokalisierung ihrer Produktion in Russ- land vorantreiben, stehen eine Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen der russischen Regierung zu Verfügung, unter anderem der „Sonderinvestitions- vertrag“. Systematisch und umfangreich wird eine Verbesserung des Umfeldes für eine nachhaltige Geschäftstätigkeit gefördert. Das bestätigt auch der Doing- Business-Index, wo Russland den 28. Platz erreichte. Regelmäßig werden Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit deutschen Topma- nagern veranstaltet. Um den Erhalt und Ausbau der wirtschaftlichen Kontakte ging es auch im Februar 2021 im Rah- men der 8. Russland-Konferenz. Unter den Gästen: der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturow, Bun- desminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier und der niedersächsi- sche Ministerpräsident Stefan Weil. Gleichzeitig läuft das deutsch-russische Themenjahr der Wirtschaft und nachhal- tigen Entwicklung 2020–2022, das unter Schirmherrschaft der Außenminister beider Länder steht und weitere Impulse für neue bilaterale Kooperationen setzt. Unsererseits werden wir ausländische Investitionsvorhaben in Russland för- dern. Große Aussichten haben Energie- projekte, einschließlich erneuerbare Energien, Digitalisierung, Wasserstoff- industrie und der Austausch von Klein- und Mittelstandsunternehmen. Wir sind zu einer groß angelegten Zusammen- arbeit mit deutschen Partnern in der Sparte der Medizintechnik bereit. Das gilt auch für die Produktion des Impf- stoffes Sputnik-V. Die Wirksamkeit des Vakzins wurde bereits von angesehenen Wissenschaftskreisen belegt. Ich will an dieser Stelle meine Dankbar- keit an viele norddeutsche Geschäfts- leute aussprechen, die sich prinzipiell für die Abschaffung von illegitimen antirussischen Sanktionen einsetzen. Wir schätzen ihr Interesse für den viel- sprechenden russischen Markt sowie die praktische Bereitschaft, in Russland weiter zu arbeiten – und das trotz der anhaltenden Bestrebungen einzelner Politiker, ihre Tätigkeit mit künstlichen Sanktionen zu erschweren. „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine erfolgreiche deutsch-russische Zusammenarbeit den grundlegenden Interessen der deutschen Wirt- schaft entspricht.“ Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg Andrei Sharashkin, Generalkonsul der Russischen Föderation in Hamburg, wünscht sich mehr Vertrauen in den wirtschaftlichen Beziehungen. Hier im Bild mit Dolmetscherin Julia Kever beim 97. Treffen des Billbrookkreises im Oktober 2019. Foto: Mirko Hannemann / Public Address Presseagentur Die gesammelten Erfahrungen einer beiderseits vorteilhaften und konstrukti- ven Kooperation auf diesem Gebiet sind enorm. Angesichts der zwischenstaat- lichen Spannungen gehört momentan der Wirtschaftsdialog zu einem der nachhaltigsten und pragmatischsten Bestandteile der bilateralen Agenda. Leider muss ich feststellen, dass die Corona-Pandemie und die vom Westen initiierte Sanktions-Spirale auf den Handelsumsatz eine einschränkende Wirkung haben. Wenn wir über die Last der Sanktionen sprechen, so haben die deutschen Wirtschaftsträger bezogen auf die EU die größten Verluste zu be- klagen. Laut einer vor kurzem veröffent- lichen Studie der deutschen IHK kosten die EU-Sanktionen Deutschland etwa 5,4 Milliarden Euro jährlich (0,16 Prozent vom BIP). Der Appell des russischen Präsidenten Wladimir Putin, international ein Moratorium auf Sanktionen in Bezug auf wesentliche Güter auf die Dauer der Corona-Pandemie einzuleiten, blieb von der westlichen Gemeinschaft unbeach- tet. Unter diesen Umständen kann von einem solidarischen Ansatz zur Stabili- sierung der Situation und Wiederaufbau des Vertrauens auf dem Weltmarkt nicht die Rede sein. Bedauerlicherweise lässt sich ein US-amerikanisches Bestreben verzeich- nen, Vorteile einseitig und zunehmend durch politisch motivierte exterritoriale Sanktionen zu erringen. Die Prinzipien des Welthandels werden somit weiter- hin unterminiert. Drohungen seitens „der transatlantischen Partner“ gegen norddeutsche Kommunalpolitiker und BIB Bauen im Bestand GmbH Betoninstandsetzung / Abdichtung / Gussasphalt Bauwerke brauchen eine Zukunft ... Wir sanieren für Sie und sichern den Bestand. BIB Bauen im Bestand GmbH Fon 040.485 09 79 – 0 Gemeinsam ﬁnden wir die wirtschaftlichste Lösung. Fax 040.485 09 79 – 61 Wir beraten Sie gerne. Halskestraße 60 – 62 22113 Hamburg 16