billbrooker 2021

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Jahrgang 21 – Oktober 2021 billbrookkreis.de Wirtschaftszeitung für den Industriestandort Billbrook /Rothenburgsort /Allermöhe +++ Handlungskonzept Billbrook +++ Sicherheit der Seewege +++ Übersehenes Vorkaufsrecht +++ Lieferkettengesetz +++ Rohstoffe knapp und teuer +++ Produktionsfaktor Umfeld +++ Handlungskonzept für den Industriestandort Auf ein Wort Liebe Mitglieder und Freunde des Billbrookkreises, liebe Leserinnen und Leser, nach der Bundestagswahl müssen sich die politischen Parteien „demokratisch disziplinieren“ und zusammenfinden, um eine stabile Koalition und damit die neue Regierung zu bilden. Deutschland lebte die letzten Jahre von seiner Substanz. Viele notwendige Erneuerungsmaßnahmen wurden nicht aufgegriffen. Denken wir nur an Bildung und Schulen, industrielle Erneuerung und Klimaschutz oder soziale Reformen. Der Klimaschutz wird ein wesentlicher Punkt der Veränderung: Deutschland und die Welt sollen klima- neutral werden. Ein frommer Wunsch? Bei steigender Weltbevölkerung – ein Punkt, der meiner Meinung nach zu wenig diskutiert wird. Wir können uns nur wün- schen, dass die neue Bundesregierung die anstehenden Aufgaben mit der notwendi- gen Vehemenz, aber auch mit dem nötigen Augenmaß zum Wohle der Bundesbürger und unseres Landes meistern wird. Ein wenig vergleichbar verhält es sich mit dem Industriegebiet Billbrook/Rothen- burgsort. Auch hier wurde viele Jahre auf Verschleiß gefahren, nur punktuelle Er- neuerungen erfolgten. Die gesamte Infra- struktur spricht für sich. Unter anderem Straßen, Wasserwege und die Schiene rufen nach Modernisierung. Der Billbrook- kreis hat ein 400-Millionen-Euro-Sofort- programm gefordert. Die Bürgerschaft hat den Senat aufgefordert, zu den notwen- digen Maßnahmen aus dem Handlungs- konzept für das Industriegebiet Stellung zu beziehen und mit den entsprechenden Mitteln zu unterlegen. Die Antwort aus dem Senat wird entscheiden, ob unser Industriegebiet ein zukunftsorientierter Standort sein wird und damit der Stadt Hamburg weiterhin als „wirtschaftliches Aushängeschild“ nützen kann. Kluge und zukunftsweisende Entscheidungen sind von der neuen Bundesregierung gefordert, ebenso von der Hamburger Politik für unseren Industriestandort. Ob zu Lande oder zu Wasser: Das Handlungskonzept für den Industriestandort soll endlich in die Tat umgesetzt werden. Foto: Billbrookkreis e.V. Billbrook 1.0 Das beharrliche Engagement des Billbookkreises hat dazu geführt, dass das lange vorliegende Handlungskonzept für Billbrook/Rothenburgsort endlich in die aktive Phase übergeht – um dem Industriestandort mehr Attraktivität und Zukunftsfähigkeit zu verleihen. Die Aufgaben für den Hamburger Senat im Rahmen des Handlungskonzepts für den Industriestandort sind vielfältig: Optimierung der Verlegung von Glas- faserleitungen, Lkw-Vorstauflächen, Errichtung neuer Fahrgastunterstände an Bushaltestellen, die noch in diesem Jahr erfolgen sollen, das Ausbaggern des Moorfleeter Kanals, um ihn indus- triell nutzbar zu machen. Auch die Pro- jekte „Veloroute 9“ und der Radschnell- weg sind beständige Themen. Einige Maßnahmen wurden schon erfolg- reich durchgeführt: die Verbesserung des ÖPNV durch eine geänderte Taktung sowie die Einführung des ioki-Shuttle-Angebots. Fortsetzung auf Seite 5 Kanal: Endlich tut sich was! Die Sicherheit der Seewege Der Moorfleeter Kanal rückt durch das Engagement des Billbrookkrei- ses in den Fokus der Wirtschafts- behörde. Soll wieder industriell schiffbar gemacht werden: der Moorfleeter Kanal. Sechs Kanäle ziehen sich durch Bill- brook. Das sind Billekanal, Billbrook- kanal, Tiefstackkanal, Tidekanal, Indus- triekanal und nicht zuletzt der Moorflee- ter Kanal. Der fließt hauptsächlich durch den Stadtteil Billbrook. Zum namensge- benden Stadtteil Moorfleet gehört nur ein kleiner Teilbereich dieses Kanals. Insgesamt hat der Moorfleeter Kanal eine Gesamtlänge von 1.750 Metern. 1.550 Meter davon haben eine Breite von etwa 70 Metern. In den verbleiben- den 200 Metern weist er eine Breite von 45 Metern auf. Foto: Stefan Lorenz Fortsetzung auf Seite 10 Deutschland ist von freien Seewe- gen abhängig. In Hamburg leistet eine kleine Dienststelle der Marine einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit: die Marineschifffahrt- leitung. Gastautor Axel Schult, Fregattenkapitän der Reserve, hat sich der Sachlage auf den Weltmee- ren angenommen. Unsere Erde ist zu drei Viertel vom Wasser bedeckt. Mehr als 90 Prozent der weltweit gehandelten Güter werden über den Seeweg transportiert. Das allein verdeutlicht die Bedeutung der Meere als Handelswege für die Weltwirtschaft – und für unseren eigenen Wohlstand. Fortsetzung auf Seite 9 Die Handelswege auf den Weltmeeren sind nicht immer risikolos. Foto: GreenOak / AdobeStock Ich hoffe sehr, dass Ihnen die Themen dieser Ausgabe zusagen. In dieser Ausgabe Herzlichst Ihr Bernhard Jurasch Handlungskonzept: Billbrook 1.0 ...................................... 1 + 5 Kanal: Endlich tut sich was! .......... 1 + 10 Die Sicherheit der Seewege ............ 1 + 9 Dem Fachkräftemangel entgegentreten! ..................................... 2 Neue berufliche Perspektiven ............... 2 Das übersehene Vorkaufsrecht ............. 3 Rohstoffe immer knapper und teurer .... 4 Neue Klimaschutzmanagerin ................ 6 Lieferketten: Ein Gesetz mit vielen Aspekten ................................................ 8 Auf Kanal-Tour ...................................... 11 Große Herausforderungen für eine wachsende Stadt ................................. 12 Angriff auf die deutsche Wirtschaft .. 13 Auf einen Blick .......................................14 Der Produktionsfaktor Umfeld ..............16 Wachsende Stadt Hamburg – Interview mit Prof. Jürgen Bruns-Berentelg und Dr. Andreas Kleinau Seite 12

101. Treffen des Billbrookkreis e.V. Dem Fachkräftemangel entgegentreten! Der Mangel an Fachkräften ist in vielen Branchen zu spüren. Auch Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hamburg, hat die Bedarfe fest im Blick. Er betont die vielen Möglichkeiten, die seine Agentur zu bieten hat, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Bernhard Jurasch vom Billbrookkreis dankt Sönke Fock (links) für seinen faktenreichen Vortrag. Foto: Mirko Hannemann/ Public Adress Presseagentur Veränderungen, aber auch von industriellen, techni- schen und in zunehmendem Maße digitalen Umwäl- zungen. Laut Sönke Fock hat die Corona-Pandemie diese unterschiedlichen Prozesse beschleunigt. Kurzarbeit beispielsweise ließ viele Arbeitnehmen- de ihre eigene berufliche Situation überdenken. Und er hebt hervor: „Einzelne Branchen und Unterneh- men müssen sich für die Zukunft neu aufstellen, um die Veränderungen im Erwerbsleben zu meistern.“ Für Sönke Fock ist auch dies ein Grund der Ver- änderungen im Erwerbsleben: der demographische Wandel. Dieser Wandel hin zu einer alternden Ge- sellschaft wird für einen enormen Fachkräftebedarf oder auch -mangel sorgen. In den nächsten fünf bis sieben Jahren werden, so Fock, mehr als 67.400 Fach- und Führungskräfte in den Ruhestand gehen. In den nächsten zehn bis zwölf Jahren sogar über 165.000. Deshalb sei es besonders wichtig, die kommende Generation durch Beratung, Online- Information, digitale Ausbildungsbörsen und weite- re Aktivitäten wie das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit für passende Ausbildungs- berufe zu animieren und zu begeistern. Der Experte lässt Zahlen sprechen: „Deutschlandweit benötigen wir 400.000 neue Arbeitskräfte pro Jahr. Das sind heruntergebrochen 12.000 für Hamburg.“ Sönke Fock wendet sich zunehmend an junge Men- schen, die vor ihrem Schulabschluss stehen oder den Berufseinstieg suchen: „Die Berufs beraterinnen und Berufsberater stehen mit wichtigen Hilfen, Tipps und Tricks zur Seite, damit es auch in dieser schwierigen Zeit Schritt für Schritt vorangeht.“ Er appelliert aber auch an Unternehmen: „Sie sollen nicht nachlassen in der Gewinnung junger Men- schen. Für ihre Zukunft und somit für die Zukunft der Unternehmen.“ Es geht ihm darum, junge Menschen, die vor einem Berufseinstig stehen, für alle Branchen zu begeistern. Eindringlich betont Fock, dass Ausbildung extrem wichtig sei. Und die Integration sowie die Zuwan- derung. Und er hebt hervor: „Das Fachkräfteein- wanderungsgesetz war ein Meilenstein.“ Somit eine gesteuerte Zuwanderung. Wer wissen möchte, welche Perspektiven der Standort Hamburg zu bieten hat, der ist bei der Agentur für Arbeit an der richtigen Adresse. Das versucht Sönke Fock permanent zu vermitteln: „Die Agentur für Arbeit gibt Antworten.“ Auch das ist zu erwähnen: Die Billbrookkreis-Ver- anstaltung hat deutlich gemacht, dass neben den „neuen“ persönlichen Kontakten das Thema Fach- kräftemangel für viele Gäste wirklich virulent ist. Gastredner des 101. Billbrookkreis-Treffens: Sönke Fock von der Agentur für Arbeit in Hamburg Foto: Mirko Hannemann/ Public Adress Presseagentur Laut der Agentur für Arbeit beträgt die durch- schnittliche Lebensarbeitszeit in Deutschland derzeit gut 39 Jahre. Die ist mitunter beeinflusst von persönlichen, betrieblichen und strukturellen Foto: Tiger Lily / Pexel Foto: ThisIsEngineering / Pexel Neue berufliche Perspektiven Die BBJ Consulting Hamburg und Kooperationspartner bilden Fachkräfte speziell für Unternehmen und Branchen aus. Der Fachkräftemangel wird die deutsche Wirtschaft weiterhin beschäftigen. Die BBJ Consulting Hamburg will gemeinsam mit Partnern dagegen ansteuern und berufliche Perspektive aufzeigen. Das Angebot richtet sich vorrangig an Menschen, die keinen Berufsabschluss haben, einen Migrations- oder Flüchtlingshintergrund haben oder die bisher nicht „vom Leben verwöhnt“ wurden. Geschlecht und Alter ist dabei zweitrangig. Eine Berufsqualifizierung ist für verschiedene Branchen möglich. Nach dem theoreti- schen Teil und der Abschlussprüfung folgt der Facharbeiterbrief und bereitet den Weg für neue berufliche Chancen. Die Bezahlung für die Auszubildenden liegt deutlich über der üblichen Ausbildungsvergütung, sodass im Normalfall die Lebenshaltungskosten gesichert sind. Die Unternehmen können den potenziellen neuen Mitarbeiter vor und während der Ausbildung als Praktikant kennenlernen und ihn für den eigenen Betrieb gewinnen. Ab Januar 2022 starten die ersten Ausbildunglehrgänge für den Lager-Logistik-Be- reich. Es folgen die Bereiche Fachinformatiker und Elektroniker für Systemtechnik. Weitere Informationen: www.bbj-consulting.hamburg. 2 DIE KANZLEI FÜR WIRTSCHAFTSRECHT IN IHRER NÄHE Gesellschaftsrecht . Handelsrecht . Insolvenzrecht Verwaltungsrecht . Bau- und Immobilienrecht Unternehmens- und Vermögensnachfolge . Arbeitsrecht Deutsch-Französische Rechtsbeziehungen HAMBURG PARIS STUTTGART Am Kaiserkai 62 . 20457 Hamburg Telefon +49 (0)40 / 36 13 07 - 0 info@weiland-rechtsanwaelte.de www.weiland-rechtsanwaelte.de

Recht Das übersehene Vorkaufsrecht Ein auszuübendes Vorkaufsrecht kann in letzter Konsequenz zu einer fehlgeschlagenen Unternehmensnachfolge oder „Quasi-Enteignung“ führen. Eine Einordnung von Rechtsanwalt Dr. Dietmar Buchholz. Die Firmennachfolge sowie der einzelne Verkauf von Betriebsgrundstücken muss wohl bedacht sein. In der Praxis reduziert sich der Fokus bei den Handelnden auf den Preis und die steuerliche Gestaltung. Bestehende Vorkaufsrechte werden schlicht übersehen. Welchem Eigentümer ist bekannt, dass die Stadt Hamburg im Bereich des Billebogens mit den Stadt- räumen „Billebecken und Billstraße“, „Neuer Huckepackbahnhof“ und „Stadt- eingang Elbbrücken“ zahlreiche Vorkaufs- rechte durch Rechtsverordnung begrün- det hat? Die Unkenntnis ist fatal, wie ein in Billbrook ansässiger Unternehmer jüngst erfahren musste. Um die Firmennach- folge abschließend zu regeln, wurde das Betriebsgrundstück auf eine eigens dafür gegründete Gesellschaft übertragen. In dem notariellen Kaufvertrag wurde ein Rücktrittsrecht für den Fall aufgenom- men, dass ein Vorkaufsrecht ausgeübt wird. Nach Anhörung des Unternehmers übte die Stadt durch Verwaltungsakt ihr gesetzliches Vorkaufsrecht aus und wies den Einspruch unter Hinweis auf die Rechtslage zurück. Auch das im Kaufvertrag vorgesehene Rücktrittsrecht blieb unbeachtet – zur Überraschung des Unternehmers. Das Verfahren läuft. Eine in Aussicht gestellte Vereinbarung, nach Ausübung des Vorkaufsrechts einen Pachtvertrag für die weitere Nutzung des Kaufgrundstücks abzuschließen, lehnte der Unternehmer ab. Nach den Regeln des Baugesetzbuches (§§ 25, 28 BauGB) und des § 464 BGB kommt grundsätzlich ein Kaufvertrag zu denselben Bedingun- gen zustande, welche zwischen dem Käufer und Verkäufer vereinbart wurden. Der vom Unternehmer veranlasste Rück- tritt vom notariellen Kaufvertrag ist nach § 465 BGB gegenüber dem Vorkaufsbe- rechtigten unwirksam. Umgehungsversuche der Praxis Die Praxis hat seit jeher Versuche un- ternommen, bestehende private oder gemeindliche Vorkaufsrechte unter Anwendung des „Share Deal“, bei dem nicht einzelne Vermögensgegenstände, sondern die Geschäftsanteile an einer Gesellschaft veräußert werden, zu unterlaufen. Da in diesem Fall nur die Geschäftsanteile die Eigentümer wech- seln, liegt kein „Kaufvertrag von Grund- stücken“ nach dem BauGB vor, sondern eine besondere Form des Unternehmens- kaufs, ein Vorkaufsrecht wird daher nicht ausgelöst. Ebenso bei der Übertragung von Grundstücken im Rahmen eines Verschmelzungs-, Spaltungs- oder Ver- mögensübertragungsvertrags nach dem Umwandlungsgesetz (UmwG). Auch bei diesen Verträgen handelt es sich nicht um einen „Grundstückskaufvertrag“ nach dem BauGB. Die Rechtsprechung des Bundesgerichts- hofs (BGH) hat schon frühzeitig auf die Umgehungsversuche der Praxis reagiert. Der BGH bejaht eine Umgehung, wenn mit dem Share Deal nur der Zweck ver- folgt wird, das gemeindliche Vorkaufs- recht zu unterlaufen und dem Verkauf eines Grundstücks gleichsteht (Urteil vom 27. Januar 2012 – V ZR 272/10). Ähnliche Fälle: Tausch eines Grund- stücks oder gegenseitige Schenkungen. Überhöhter Kaufpreis, Erbvertrag als „verschleierter Kaufvertrag.“ Bei einer streitigen Auseinandersetzung vor den Verwaltungsgerichten ist die Rechtspre- chung des BGH für das private Vorkaufs- recht zu beachten. Künftig ist mit einer Änderung des BauGB zu rechnen. Um Umgehungsver- suchen wirksam zu begegnen, hat der Berliner Senat ein Gesetz zur Reform des gemeindlichen Vorkaufrechts in den Bundesrat eingebracht (Bundesrat Druck- sache 124/21 vom 11. Februar 2021). Danach sollen die Gemeinden in die Lage versetzt werden, selbst zu entscheiden, ob Umgehungstatbestände vorliegen. Darüber hinaus sollen unter anderem die Anzeigepflichten der an der Veräußerung Beteiligten gegenüber der Gemeinde verpflichtend werden. Der aktuelle Fall zeigt, dass bei einer Unternehmensnachfolge mit Grund- stücksverkauf vieles zu beachten ist. Offenkundig haben die Handelnden das Vorkaufsrecht und die Rechtsfolgen übersehen. Das Angebot der Stadt, der Unternehmer könne das Grundstück anschließend pachten, kommt einer „Quasi-Enteignung“ gleich. Künftig heißt es: „Pacht statt Eigentum!“ Weitere Informationen zu die- sem hochkomplexen Thema finden sich online unter: www.billbrookkreis.de/aktuelles. RBS Firmengruppe Unterer Landweg 25 | 22113 Hamburg | Telefon 040 / 732 88 88 | www.rbsﬁ rmengruppe.de Ihre Sand- und Kieslieferanten aus der Region Hamburg Baustoffe für Erd- und Straßenbau Natürliche Rohstoffe für Garten- und Landschaftsbau Entsorgung von Böden, Bauschutt & Aufbruch aller Art Zertiﬁ zierte Entsorgungsfachbetriebe H a m b u r g | D i b b e r s E n | D e r s E n o w | V E l l a h N billbrookkreis.de I 3

Wirtschaft Rohstoffe immer knapper und teurer Eine beunruhigende Entwicklung: Um 80 bis 100 Prozent haben sich in jüngerer Vergangenheit nahezu alle Rohstoffpreise verteuert. Betriebe können schwer oder gar nicht mehr einschätzen, ob und wann erforderliche Ressourcen verfügbar sein werden. Zudem beeinträchtigt die Pandemie die Produktion und Frachtkapazitäten. rend der pandemiebedingt gestiegene Bedarf an Verpackungen für Lebens- mittel und Medizinprodukte anfangs durch eine gesunkene Nachfrage in der Industrie abgefedert werden konnte, ziehen die Bestellmengen dort wieder deutlich an. Drei Beispiele einzelner Rohstoffgruppen Stahl und Aluminium: Laut Deutschem Industrie- und Handels- kammertag berichten Unternehmen, dass Zusagen und Vereinbarungen teilweise nicht mehr gehalten werden, die Lieferzeiten verlängerten sich um ein Vielfaches. Verbindliche Preisver- einbarungen werden neu verhandelt. Kleine und mittlere Unternehmen im stahlverarbeitenden Bereich melden eine existenzbedrohende Situation. Wird vielleicht zu einem knappen Gut: der Rohstoff Holz. Foto: blickpixel / Pixabay Holz: In der Holzbranche ist ebenfalls ein rasanter Preisanstieg zu verzeichnen. Im Mai 2020 kosteten 2,4 Kubikmeter Holz 250 Dollar, im Mai 2021 betrug der Preis für 2,4 Kubikmeter Holz bereits 1.645 Dollar. Der Markt wird hier durch die hohe Nachfrage insbesondere in den USA, Exporteinschränkungen in Russland und der Ukraine sowie den jahrzehntealten Nadelschnittholz- Handelsstreit zwischen den USA und Kanada beeinflusst. Bereits 2007 hat Russland für Holzexporte Steuern und Exportquoten eingeführt. Durch eine Verordnung vom 18. März 2021 Lange Lieferzeiten sind für Stahl und Aluminium zu befürchten. Foto: blickpixel / Pixabay Kunststoff: Der Mangel an Kunststoffen zieht sich durch sämtliche Branchen – von der Lebensmittelverpackung bis hin zu Produkten in der Automobilbranche. Die Preise sind bei einigen Kunststoffen bis zu 60 Prozent angestiegen. Verschärft wird die Lage durch eine zuletzt stark gestiegene Kunststoff-Nachfrage. Wäh- wird Russland ab dem 1. Januar 2022 Exporte von Nadel- und hochwertigem Laubholz verbieten. Auch grüne Nadel- schnittholzexporte sollen durch neue Regulierungen im Jahr 2022 beschränkt werden. Dadurch könnte China ver- mehrt in Europa Holz nachfragen und die Preise antreiben (Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Stand Juli 2021). Auch das Billbrookkreis-Mitglied Henri Benthack GmbH & Co. KG kennt die Ressourcenknappheit. Mit sechs Standorten in vier Bundesländern und mehr als 300 Beschäftigten gehört das Unternehmen zu den führenden Baustoffhändlern in Norddeutschland. Geschäftsführer Carsten Mandrys über seine Erfahrungen und zur aktuellen Situation: „Aufgrund der Komplexität in der Rohstoffversorgung fast aller Bauprodukte fällt es mir schwer, die Lage vorausschauend zu bewerten. Ende 2020 erreichten uns die ersten Informationen zur Verknappung des Rohstoffs Holz. Durch die große Um- sicht unserer Mitarbeiter konnten wir lange Lieferzeiten vermeiden. Den exorbitanten Preissteigerungen konnten wir auch mit unseren langjährigen Geschäftsbeziehungen zu unseren Lieferanten nichts entgegensetzen. Die globale Nachfrage zum Beispiel nach dem Rohstoff Holz hat zu abstrusen Preiserhöhungen geführt.“ In der Zwischenzeit habe sich die Wa- renverfügbarkeit in einigen Bereichen normalisiert. Nach wie vor angespannt sei der Bereich Dämmstoffe, Stahl und Holz. Die massiven Preissteigerungen hätten sogar in der Zwischenzeit die Preise für Paletten in ein ungewohntes Niveau steigen lassen, so Mandrys. „Wir gehen davon aus, dass die an- gespannte Situation sich noch bis ins nächste Jahr fort- setzen wird ...“ Carsten Mandrys, Geschäftsführer Henri Benthack GmbH & Co. KG „Wir gehen davon aus, dass die an- gespannte Situation sich noch bis ins nächste Jahr fortsetzen wird. Viele Produktionsmaschinen mussten über die Sommermonate, trotz hoher Auslastung von mehr als 125 Prozent, abgeschalte- te werden. Revisionsarbeiten wurden im Frühjahr auf den Sommer verschoben und kein Lieferant hat mit so einer großen Nachfrage gerechnet.“ Auch für ihn ist die Rohstoffknappheit eine große Herausforderung: Carsten Mandrys, Geschäftsführer des Baustoff fachhandels Henri Benthack. Foto: Henri Benthack GmbH & Co. KG Seit Monaten sind bereits die Halbleiter Mangelware – mit massiven Folgen un- ter anderem für die Autoindustrie. Denn durch den Corona-Nachfrage-Stopp der Autoindustrie haben die Chiphersteller Kapazitäten verschoben. Nun sind auch für eine Reihe von Rohmaterialen erheb- liche Preissteigerungen und Lieferaus- fälle zu beklagen. Besonders betroffen sind Metalle, Mineralien, Kunststoffe und Holz. Zentrale Ursache sind nach überwiegender Meinung die Folgen der Corona-Pandemie: Nachdem Rohstoff- lieferanten ihre Produktion zunächst nach unten angepasst hatten, kommen sie nun bei schnell anspringender Nach- frage mit den Lieferungen nicht nach. Dazu kommen Lieferverzögerungen und kräftige Preisaufschläge durch fehlende Frachtkapazitäten. Selbst die Blockade des Suez-Kanals wirkt nach. Unternehmen mit Tradition für die Zukunft Hochwertige Grundöle durch Ölrecycling mit modernsten Verfahren Das ist gut für die Umwelt – nicht nur in Billbrook, sondern auch weit darüber hinaus. Halskestraße 40 • 22113 Hamburg • Telefon: +49 40 78 91 96 - 20 • Fax: +49 40 78 91 96 - 61 • Mail: HFM@fuhse.com HFM Horst Fuhse Mineralölraffinerie GmbH 4

Wahrlich kein schöner Anblick, der sich zuweilen dem Betrachter im Industriegebiet aufdrängt. Berge von Unrat, illegal abgestellte Fahrzeuge oder vernachlässigte Straßentrassen stellen eine Situation dar, die nicht geduldet werden kann. Dafür hat sich der Billbrookkreis stark gemacht und den Senat aufgefordert, entsprechende Schritte einzuleiten, dem derzeitigen Zustand zu begegnen. Fotos: Billbrookkreis e.V. Handlungskonzept für den Industriestandort – Billbrook 1.0 Fortsetzung von Seite 1 All diese für den Industriestandort wichtigen Vorhaben wären ohne die Aktivitäten des Billbrookkreises keine zwingenden Handlungsfelder geworden. Etliche Gespräche und nicht zuletzt die Berichterstattung der Zeitung „der billbrooker“ über das Handlungskonzept und die zu behebenden Missstände konnten erfolgreich dazu beitragen, dass die politisch Verantwortlichen im Senat und in der Bürgerschaft die zentrale Aufgabe erkannt haben. Die Hamburger Bürgerschaft hat im Frühjahr 2021 mehrheitlich den Senat aufge- fordert, bis zum 30. September dieses Jahres einen Bericht – die „Senats- befassung“ – abzugeben über das, was bisher geschehen ist beziehungsweise wie der weitere Ablauf des Handlungs- konzepts erfolgen soll. Und mit welchen zu kalkulierenden finanziellen Mitteln zu rechnen ist. Dieser Termin wurde jedoch auf Oktober verschoben und stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Dem Vernehmen nach sollen die ersten wichtigen Themen beschrieben sein. Der Billbrookkreis schließt daraus, dass es in Teilabschnitten, nennen wir es Billbrook 1.0, erfolgen soll. Die Senats- befassung ging Anfang Oktober in die Bürgerschaft, die dann darüber zu befin- den hat. Es ist zu hoffen, dass die Ham- burger Bürgerschaft die Maßnahmen verabschiedet und der Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort deutliche Verbesserungen für eine zukunftsfähige Perspektive erfährt. Der Billbrookkreis wird, sobald die Senatsbefassung vorliegt, über den Newsletter „BBK aktuell“ und auf seiner Webseite www.billbrookkreis.de darüber berichten. Zudem ist es gelun- gen, dass zu diesen wichtigen Themen- feldern Andreas Rieckhof, Staatsrat der Freien und Hansestadt Hamburg (Behörde für Wirtschaft und Innovation) und Industriekoordinator beim 103. Billbrookkreis-Treffen am 6. Dezember einen Vortrag hält. Ebenfalls anwesend sein wird Dr. Christoph Schwieger, Amtsleiter in der Behörde für Wirt- schaft und Innovation. Somit werden die Mitglieder des Billbrookkreises aus erster Quelle alle aktuellen Maßnahmen und Vorgänge erfahren. Der Blick geht endlich nach vorn … Mit Sicherheit die beste Lösung! Seit über 40 Jahren entwickeln wir für Unternehmen und Privathaushalte individuelle Sicherheitskonzepte auf höchstem Niveau – aus Billbrook heraus für Hamburg und die ganze Welt. Wir installieren auch bei Ihnen intelligente Sicherheitstechnik – von der Alarmanlage bis zur professionellen Videoüberwachung mit Nachtsichtfunktion. Wir überwachen Ihr Gelände und Ihre Anlagen rund um die Uhr durch eine zertifizierte Leitstelle mit ausgebildeten Interventionskräften. Wir sichern Ihr Unternehmen durch regelmäßige Kontrollfahrten. Wir stellen Personal für Ihre Betriebs- sicherheit – inklusive Zugangskontrolle und Pförtnerdienst. 24/7-Leitstelle mit Alarmaufschaltung und Objektüberwachung Konzeption und Installation drahtloser Alarmanlagen und Videotechnik Alarmverfolgung durch Funkstreife im Einsatz und Kooperation mit der Polizei Telefon: 040 / 73 62 22 www.haroun.de Haroun Security GmbH & Co. KG Wöhlerstraße 2a, 22113 Hamburg Tel.: 040 / 73 62 22 Fax: 040 / 73 62 21 00 info@haroun.de billbrookkreis.de I 5

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Gobale Lieferketten Ein Gesetz mit vielen Aspekten Deutsche Unternehmen verdienen an dem, was in anderen Teilen der Welt produziert wird. Damit verbunden ist aber auch die Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte. Nach dem Firmenmotto „Aus Freude am Leben“ setzt sich J.J. Darboven für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kaffeeanbauenden in den Ursprungsländern ein. Foto: J.J. Darboven Kleidung kommt aus Asien, Kakao und Obst aus Afrika, Kaffee aus Südamerika: Um entlang globaler Lieferketten die Umwelt und die Rechte der Menschen Das kann sich sehen lassen: Kaffee-Ernte zu fairen Bedingungen. Foto: J.J. Darboven zu schützen, die Waren für Deutschland produzieren, wurde ein neuer rechtlicher Rahmen geschaffen. Mit dem im Juni dieses Jahres von der Bundesregierung verabschiedeten „Gesetz über die unter- nehmerischen Sorgfaltspflichten in Lie- ferketten“ sollen deutsche Unternehmen verpflichtet werden, ihrer weltweiten Verantwortung besser nachzukommen. Für ein Unternehmen aus dem Billbrook- kreis ist diese Sorgfaltspflicht keine Unbekannte: J.J. Darboven. „Für uns als großen deutschen Traditi- onsröster ist es eine Selbstverständlich- keit, Verantwortung für die Menschen- rechte und Umweltstandards entlang der Lieferkette zu übernehmen, soweit sie unserem Einfluss unterliegen“, sagt Albert Darboven. Bereits seit 1993 enga- giere er sich für fair gehandelten Kaffee aus der Hansestadt Hamburg – zunächst als Transfair Kaffee und seit 2004 als Café Intención bekannt. Begründet auf seinem jahrzehntelangen Engagement in Sachen Fairness im Kaffee-, Tee- und Kakaoanbau begrüße das Unternehmen das Lieferkettensorg- faltspflichtengesetz, so Albert Darboven. Denn: Im Zuge der Entwicklung von welt- weiten Lieferketten werden in Handel und Produktion beständig grundlegende Menschenrechte verletzt. Mitunter zählen dazu Kinderarbeit, Hungerlöhne sowie fehlende Arbeitsrechte. Auch die Zerstörung der Umwelt wird ein immer brisanteres Thema. Die illegale Abhol- zung in Südamerika und die kontinuierli- che Wasser- und Luftverschmutzung sind nur wenige Punkte, die das Lieferketten- sorgfaltspflichtengesetz verbessern soll. Denn der Klimawandel ist besonders für die Kaffeebauern in Südamerika eine große Bedrohung. Steigende Temperatu- ren, Veränderungen von Niederschlags- mengen und Naturkatastrophen gefähr- den den Kaffeeanbau. Ernteausfälle und die Verbreitung von Pflanzenkrankheiten wie Kaffeerost können die Folge sein. Durch zertifizierte Produkte und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperativen leistet Darboven seit Jahr- zehnten einen kontinuierlichen Beitrag für mehr Menschenrechte im Ursprungs- land. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass die Umsetzung und Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes für viele Unternehmen eine große Herausforderung sein kann. Es bedeutet Arbeit und kann mitunter auch finanziell zu einer Belastung werden. Doch für uns steht fest, dass dieses Gesetz eine Chance auf Wachstum und wichtig für eine nachhaltige Zukunft ist“, sagt Albert Darboven. Deshalb engagiere sich das Unternehmen seit 2016 mit dem Honduras Education Life Project (H.E.L.P) für bessere Produktions-, Lebens- und Bildungsverhältnisse von Kaffeeanbau- enden in Honduras. Durch die gezielte Hilfe zur Selbsthilfe sollen Kleinbauern und deren Familien in der durch geringe Einkommen geprägten Region Santa Bár- bara eine sichere Lebensgrundlage für ihre Zukunft erhalten. Konkret bedeutet das, mittels ökonomischer, ökologischer und sozialer Hilfestellungen das Auskom- men der Kaffeeanbauenden zu sichern. INDAVER – INDUSTRIELLE ABFALLVERWERTUNG IN DER CIRCULAR ECONOMY DAMIT AUS RESTSTOFFEN ROHSTOFFE WERDEN 8

Maritime Wirtschaft Seewärtiger deutscher Außenhandel Die Sicherheit der Seewege Fortsetzung von Seite 1 Deutschlands Handelsflotte gehört nach Nationalität der Eigner mit 2.715 Han- delsschiffen zu den größten der Welt. Das allein verdeutlicht die Bedeutung der Meere als Handelswege für die Weltwirtschaft – und für unseren eige- nen Wohlstand. Mit einer Wirtschafts- kraft von rund 500 Milliarden Euro ist sie einer der wichtigsten und fortschritt- lichsten Wirtschaftszweige des Landes. Laut Statistischem Bundesamt sind rund 400.000 Arbeitsplätze in mehr als 2.800 Unternehmen direkt oder indirekt mit der Seewirtschaft verbunden. Jährlich führt die Bundesrepublik Deutschland über den Seeverkehr Wa- ren und Güter mit einer Gesamtmasse von 300 Millionen Tonnen ein und aus. 2020 wurden Waren und Dienstleistun- gen im Wert von rund 1,2 Billionen Euro exportiert, importiert wurden Waren im Wert von gut einer Billionen Euro. Der Exportüberschuss lag bei über 179 Milliarden Euro. Deutschland als globale Handelsnation, vom Import von Rohstoffen aller Art abhängig, ist besonders auf einen un- gestörten Seehandel mit allen Teilen der Welt angewiesen. Die Hauptschlagader dieses Handels führt für Deutschland und Europa von und nach Asien. Wo auf den Meeren lauern welche Gefahren? Doch die Sicherheit der Seewege ist vielfältig bedroht. Piraterie wird medial kaum wahrgenommen, dennoch greifen Piraten auch heute weltweit Handels- schiffe an. Ihre Aktivitäten im Seegebiet um das Horn von Afrika haben deutlich abgenommen – vor allem durch den jahrelangen Einsatz von Seestreit- kräften einschließlich der Deutschen Marine. Die Piraterie im Golf von Guinea wird dagegen ein neuer Krimi- nalitätsschwerpunkt. Auch gibt es immer wieder Meldungen über An- griffe – mögliche Terroranschläge – auf Handelsschiffe im Roten Meer oder im Arabischen Golf oder aber über das Festsetzen von Schiffen durch lokale Behörden in Krisengebieten. Ebenso ist die Schließung maritimer „Choke points“, Meerengen wie etwa die Straßen von Hormus oder Singapur, eine reale Gefahr. Die Aufgaben der Marine gegen Krisen und Kriminalität auf See Als führende Exportnation und zentraler Partner der Europäischen Union hat Deutschland ein gesteigertes Interesse daran, einen glaubwürdigen militäri- schen Beitrag zum Schutz des Seehan- dels zu leisten. Schiffe und Flugzeuge der Deutschen Marine sind grundsätzlich dort zu finden, wo dieses Interesse be- sonders gefährdet sein könnte. Aktuell sind das im Mittelmeer die Bekämpfung von Schleuserkriminalität und die Kont- rolle internationaler Embargos: also die aktive Beteiligung an den Operationen SEA GUARDIAN der NATO und IRINI der EU, an der UNIFIL-Mission und an der NATO-Ägäis-Aktivität. Auch am Horn von Afrika bleibt die Marine präsent, um die bisherigen Erfolge der EU-Operation Atalanta gegen die Piraterie zu sichern. Zusätzlich lief die Fregatte „Bayern“ Anfang August zu einem mehrmonatigen Indo-Pacific Deployment aus. Die Region ist von großer strategischer Bedeutung. Nordamerika Südamerika Europa Afrika Asien Bild: Bundeswehr Australien & Ozeanien Damit setzt die Bundesregierung ein Zeichen für freie Seewege und die Ein- haltung des Völkerrechtes in der Region. All diese Missionen – von der Bekämp- fung des Menschenhandels und Waffen- schmuggels bis hin zum diplomatischen Flagge-Zeigen – tragen zur Sicherheit der Schifffahrt in den Operationsgebie- ten bei. Aber der Einsatz der Marine ist nicht nur durch Schiffe und Flugzeuge sichtbar. Deutsche Marinesoldaten und -soldatinnen arbeiten als ständige Vertreter in maritimen Verkehrs- und Lagezentren an den genannten Choke points von Krisenregionen. Partnerschaften in diversen Seegebieten etablieren sich als Risikovorsorge seit mehreren Jahren. Wie die Straße von Singapur gilt die Straße von Hormus – der Zugang in den Arabischen Golf – als Brennpunkt der Hauptverkehrs- routen. Die empfindliche Sicherheit des Schiffs verkehrs ist besonders hier vom verlässlichen Informationsmanagement nicht nur weniger Anrainerstaaten, sondern aller Nationen abhängig, die die Seewege nutzen. Die Deutsche Marine ist deshalb an diesen wichtigen Punkten vertreten oder vernetzt. Einen nicht unerheblichen personellen Beitrag für diese Vernetzung leisten Reservistinnen und Reservisten: Regelmäßig ziehen diese Freiwilligen die Marineuniform an und sind dann Vermittler zwischen See- streitkräften und maritimer Industrie, um einen funktionierenden Seehandel sicherer zu machen. Axel Schult … hat im Zivilleben als ehemaliger Zeitsoldat das Kapitänspatent erworben und ist auf Container- schiffen weiter zur See gefahren. Er arbeitet heute als Freiberufler in der maritimen Aus- und Weiterbildung – und als Handelsschiffsexperte bei der Marineschifffahrtleitung. Foto: privat Die Pandemie und die maritime Wirtschaft 2019 war der maritime Außenhandel Deutschlands noch um fast fünf Prozent gestiegen. 2020, bedingt durch die Covid-19-Pandemie, ist er um etwa acht Prozent ein ge brochen. Das Kaufverhalten der Bevölkerung in Deutschland hat sich aber im Laufe des weiteren Jahres deutlich geändert. Besonders der Außenhandel mit Asien stieg ab Jahreshälfte wieder rapide an. Von dieser Wende profitierte die Schifffahrt insbeson- dere. So paradox es klingt, aber Hapag-Lloyd, viertgrößte Reederei der Welt, hat 2020 mit einem Gewinnsprung von 60 Prozent gegenüber 2019 abgeschlossen. Diese Schwankungen veranschaulichen, wie empfindlich die maritime Wirtschaft auf globale Veränderungen reagiert. Diese und viele andere Daten sammelt und analysiert die Marineschifffahrtleitung. Sie organisiert sie jährlich und detailliert im Jahresbericht „Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland“. Die Daten sollen eine Debatte über das vitale Interesse an einer prosperie- renden maritimen Wirtschaft Deutschlands ermöglichen. Nicht nur immer obenauf, sondern auch immer für Sie da n Flachdach-Montagesysteme n mehrlagige bituminöse Flachdachabdichtung n Kunststoffbahnenabdichtung n GLD Gefälle-Leichtdach n dachintegrierte Photovoltaik-Systeme n Füssigkunststoff-Beschichtungssysteme n Grundwasserabdichtung n Tunnel-, Brücken-, Parkdeckabdichtung n Metalldachkonstruktionen RUBEROIDTEAM AG Billbrookdeich 27, 22113 Hamburg Telefon 040 73 71 56-0 Telefax -56 info@ruberoid-team.de www.ruberoid-team.de billbrookkreis.de I 9

Industriestandort Billbrook/Rothenburgsort Kanal-Ausbaggerung: Endlich tut sich was! Fortsetzung von Seite 1 Der Kanal dient zum einen der Erschlie- ßung des südlichsten Teils des Industrie- gebiets Billbrook/Rothenburgsort. Zum anderen dient er den dort ansässigen Unternehmen als Zugang zum Hafennut- zungsgebiet des Hamburger Hafens. Als Teil des Tidehafens fällt der Moorfleeter Kanal bei Niedrigwasser weitestgehend trocken. Fakt ist, dass der Moorfleeter Kanal viele Jahre in der Instandhaltung ver- nachlässigt wurde. Jetzt gerät durch die Kanalthematisierung des Billbrookkrei- ses Bewegung in dieser Sache. Denn die Wirtschaftsbehörde hat für das Ausbaggern Gelder „ausfindig“ gemacht, damit der Kanal von den Anliegern wieder vollwertig genutzt werden kann. In einer schriftlichen Kleinen Anfrage vom 17. August 2020 wollten zwei Se- natsabgeordnete vom Hamburger Senat unter anderem wissen, wann letztmalig eine Ausbaggerung vorgenommen wur- de. Von 2003 bis 2018 waren das meh- rere Kanäle. Die Antwort des Senats: „Bei den weiteren Kanälen liegt die letzte Baggerung so weit zurück, dass der Zeitpunkt nicht mehr rekonstruierbar ist.“ Das trifft auch für den Moorfleeter Kanal zu. „Bei den weiteren Kanälen liegt die letzte Baggerung so weit zurück, dass der Zeitpunkt nicht mehr rekonstruierbar ist.“ Hamburger Senat Die Wirtschaftsbehörde hat zusammen mit der Hamburg Port Authority (HPA) ein Konzept entwickelt, bei dem die Kanalanlieger beziehungsweise Nutzer mit einem vergleichsweise „kleinen“ Betrag beteiligt werden. Dieser Betrag wird fällig, sofern der Anlieger den Kanal nutzt oder in Zukunft nutzen wird. Den größten Teil der Kosten in Millionenhöhe trägt die Stadt Hamburg. Vorgesehen ist, dass noch 2021 mit den Baggerarbeiten begonnen wird. Vorab waren detaillierte Abstimmungsgespräche der Behörde und der HPA geplant – im Hinblick auf Auftragsvergaben, Zeitpläne der Bagger- arbeiten und Feinabstimmungen mit den Kanalnutzern. Es ist zu begrüßen, dass sich die Wirt- schaftsbehörde hier federführend für dieses Thema mit einem guten Konzept eingesetzt hat. Der Billbrookkreis möch- te sich an dieser Stelle für die kooperati- ve Zusammenarbeit bedanken. Ebenfalls zu begrüßen ist, dass möglicherweise weniger Lkw-Verkehr die Straßen be- lastet, weil mehr Warentransporte über dem Wasserweg stattfinden kann. Das ist zu hoffen. Ausbaggerungsarbeiten sollen wieder beginnen, um einzelne Kanäle schiffbar zu machen. Foto: TwilightArtPictures / AdobeStock Ausbaggern gegen das Verschlicken. Foto: Aleksandr Lesik / AdobeStock 10

Billbrook/Rothenburgsort Auf Kanal-Tour Der Vorstand des Billbrookkreises hat einen Perspektivwechsel vorgenommen und sich dem stadtnahen und zugleich naturnahen Raum rund um den Industriestandort Billbrook per Boot genähert. Eindrücke von Robert Meyer und Bernhard Jurasch. rechts ab oder wie der Seemann sagt „steuerbords“ Richtung Kaltehofe und zu den Kanälen. Weitere Schleusenvor- gänge folgten mit dem dazugehörigen Festmachen des Bootes und Bezahlen beim Schleusenwärter – auch dabei waren die gewaltigen Bauten sehr gut zu betrachten. Technische Werke, die schon teilweise über 100 Jahre stehen und immer noch ihren Dienst tun. Natür- lich werden die Schleusen regelmäßig in Stand gebracht. Viele Schleusen sind nicht besetzt und werden nur bewegt, sofern man die „Schleusen-Telefon- nummer“ anruft. Wie von Geisterhand bewegen sich die Schleusentore – mal seitwärts oder mal in die Höhe. Das ist schon wahnsinnig beeindruckend, das aus der Wasserperspektive hautnah zu erleben. Bei der Betrachtung kommt man unweigerlich auch auf die Kosten für den Betrieb und Unterhaltung der Schleusen. Unserer Einschätzung nach Während der Bootstour konnte so manche Schleuse imponieren. Foto: Billbrookkreis e.V. An einem der heißesten Tage in diesem Jahr starteten wir froh gestimmt mit einem schicken „Tuckerboot“ vom Liegeplatz auf der Bille in Richtung Tatenberger Schleuse. Schon die erste Schleuse machte mächtig Eindruck, denn vom Wasser aus in einem kleinen Boot ist so ein Bauwerk doch sehr imposant. Die Fahrt lief super weiter. Auf der Norderelbe kam dabei ein bisschen Fernweh auf. Dann ging es kann mit dem eingenommenen Schleu- sengeld noch nicht einmal der Strom für das Heben oder Senken der Schleusen- tore eingenommen werden. Ganz zu schweigen von den Unterhaltungs- kosten, die die Hamburg Port Authority oder die Stadt Hamburg jährlich dafür aufbringen muss. Wir sind nahezu alle Kanäle in Billbrook/Rothenburgort ab- gefahren. Auch das war nicht zu übersehen: trostlose Bilder an einer Uferböschung. Foto: Billbrookkreis e.V. Die schöneren Seiten der wasserseitigen Fahrt: idyllisch gelegene, naturnahe Refugien. Foto: Billbrookkreis e.V. Viele waren wunderbar anzusehen, haben sich doch Anlieger dort ein tolles Refugium geschaffen. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Und so sind doch ein Großteil der Kanäle ver- kommen, vernachlässigt und gleichen dem Zustand der Straßen in Billbrook/ Rothenburgsort mit ihren vermüllten Seitenstreifen und abgestellten Schrott- fahrzeugen. Auch das wird einem erst bewusst, wenn man das ganze Ausmaß von der Wasserseite aus in Augen- schein nimmt. Mit vielen Eindrücken kehrten wir nach rund siebenstündiger Bootstour, bei mittlerweile 34 Grad und bestem Sonnenschein, zu unserem Aus- gangspunkt zurück. Das nachfolgende Alsterwasser verdampfte „sprichwört- lich“ in unseren Kehlen. Das Fazit dieser Bootstour zum einen: Es ist ein supertolles Erlebnis. Und zum anderen: Es gibt noch erschreckend viel zu tun im Bereich der Kanalertüchtigung, verbunden mit dem Verfüllen nicht mehr nutzbarer Kanäle beziehungsweise Tei- len davon, um wieder Industrieflächen zu erhalten. „ Wir sind die Konstante in einem agilen Markt mit hohem Beratungs- bedarf.“ Netzwerk, Service, Expertise – unsere Säulen für eine konstant hohe Erfolgsquote in einem derzeit besonders spannenden Markt. Durch die anstehende Erholung der Wirt- schaft wird die Situation in der Metropolregion Hamburg, einer der führenden Logistik- regionen Nordeuropas, sicherlich noch dynamischer, weil der Bedarf an Industrie- und Logistikﬂächen steigt. Sie wollen Ihre Industrieimmobilie verkaufen? Wir sind Ihre lokalen Experten, die den genauen Marktpreis ermitteln und den richtigen Käufer kennen. Übrigens vermitteln wir Industrieimmobilien als Kapitalanlage auch an Privatinvestoren. Ihr Erfolg ist und bleibt unser erstes Ziel. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Anton Hansen, Bereichsleiter Industrie- und Logistikimmobilien Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KG · Hamburg Telefon +49-(0)40-36 88 200 · HamburgCommercial@engelvoelkers.com www.engelvoelkers.com/hamburgcommercial · Immobilienmakler billbrookkreis.de I 11

Interview Große Herausforderungen für eine wachsende Stadt Prof. Jürgen Bruns-Berentelg übergab Ende Oktober den Vorsitz der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH und ihrer Tochtergesellschaften wie die Billebogen Entwicklungsgesellschaft an Dr. Andreas Kleinau. Ein gemeinsamer Rück- und Ausblick auf die HafenCity, den Billebogen, aber auch auf die allgemeine Entwicklung der Stadt und des Wirtschaftsstandorts. der billbrooker: Die Mobilitätswende ist ein großes Thema für den Hamburger Senat. In der HafenCity verkehrt probe- halber aktuell ein autonom fahrender Kleinbus. Könnte das ein Modellprojekt auch über die HafenCity hinaus sein? keit des Hafens. Vor allem aber glaube ich, dass man die Zukunft des Hafens, die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Hamburg und die Zukunft der Stadtent- wicklung zusammen denken kann und sollte. Es ist nicht „oder“, sondern „und“. der billbrooker: Die HafenCity gilt als das größte innerstädtische Entwicklungspro- jekt in Europa. Vor 20 Jahren wurde der Baubeginn gefeiert, jetzt geht sie an den Elbbrücken auf die Zielgerade. Haben Sie alle Ziele erreicht? Prof. Jürgen Bruns-Berentelg. Foto: Bina Engel Prof. Bruns-Berentelg: Das möchte ich aus meiner Sicht gar nicht generell beurteilen. Tatsache ist aber: Für die HafenCity wurden einst 5.500 Wohnun- gen und 20.000 Arbeitsplätze geplant. Inzwischen ist klar, dass es rund 7.500 Wohnungen und 45.000 Arbeitsplätze werden. Fünf Kindertagesstätten sind entstanden, wo anfangs zwei gedacht waren; drei Schulen, wo ursprünglich mit einer geplant wurde, zudem mehrere öffentliche und private Universitäten und Hochschulen. Mit Blick auf die potenzielle Wertschöpfung kann man also insgesamt festhalten, dass die Ziel- setzungen sogar „übererfüllt“ wurden. Das gilt aber auch qualitativ: Dieser zentral und direkt am Wasser gelegene Stadtteil ist trotz aller Befürchtungen zum Beispiel kein „Stadtteil für Reiche“ geworden. Er hat starke Kultur- und Erlebnisangebote geschaffen, unter an- derem dank Anziehungspunkten wie der Elbphilharmonie, dem Internationalen Maritimen Museum und dem Übersee- quartier. Die Mobilitätsstrategie setzt besonders in der östlichen HafenCity stark auf ÖPNV, Car-Sharing und Elektro- mobilität. Auch dafür haben wir positive Bewertungen zu verzeichnen. der billbrooker: Laut Statistikamt Nord wird Hamburg weiter wachsen und bis zum Jahr 2031 die Einwohnerzahl von zwei Millionen erreichen. Welche zentrale Herausforderung steckt darin für die Stadtentwicklung? Prof. Bruns-Berentelg: Die Heraus- forderung ist, die innere Stadt einerseits baulich zu verdichten, aber gleichzeitig grüner zu gestalten. Wir müssen unsere Flächen wesentlich effizienter nutzen. Meines Erachtens ist künftig auch in Hamburg mit einer sechsgeschossigen Wohnbebauung zu rechnen, aber auch verstärkt mit Hochhäusern. In der Hafen- City und in den neuen Entwicklungs- gebieten zeigen wir, wie Verdichtung dennoch mit der Entwicklung qualität- voller großzügiger Freiräume vereinbar ist. Im Innovationsstadtteil Grasbrook beispielsweise sollen künftig Pkw nur unterirdisch parken – das schafft ober- irdisch viel Raum für Parks und Prome- naden sowie hochattraktive Wohn- und Arbeitsquartiere. „Die Herausfor- derung ist, die innere Stadt einer- seits baulich zu verdichten, aber gleichzeitig grüner zu gestalten.“ Prof. Jürgen Bruns-Berentelg 12 Billbrook sollen neue Unternehmen ge- wonnen werden. Billbrook soll wieder zu einem Magneten für moderne Indus- trieunternehmen werden. Wäre das auch ein Betätigungsfeld für die Billebogen Entwicklungsgesellschaft (BBEG), die ja bereits im benachbarten Rothenburgsort aktiv ist? Dr. Andreas Kleinau. Foto: Stefan Groenveld Dr. Andreas Kleinau: Durch den Billebogen, der ja direkt an Billbrook angrenzt, haben wir fraglos eine ge- meinsame Schnittstelle und vor allem viele gemeinsame Fragestellungen. Eine aktive Tätigkeit der BBEG in Billbrook sehe ich nicht, aber sicher sind unse- re Konzepte für urbane Produktion, innovative Dienstleistung und andere gewerbliche Nutzungen verbunden mit qualitätvollen neuen Stadträumen für viele Unternehmen in der Nachbar- schaft attraktiv. Wir sind hier schon mit zahlreichen Interessenten ins Gespräch gekommen und freuen uns auf den Aus- tausch mit weiteren Interessierten, um am Ende Ansiedlungen sicherzustellen, die sowohl den Unternehmensstandort Hamburg als auch die Nachbarschaft voranbringen. Dr. Andreas Kleinau: Der elektrisch betriebene fahrerlose Kleinbus HEAT ist fraglos ein innovatives Projekt und erweitert perspektivisch die Mobilitäts- angebote in der HafenCity. Langfristig kann er ein Baustein der autoarmen Stadtentwicklung insgesamt sein, die wir für den Grasbrook verstärkt anstreben. Es geht nicht allein um technologischen Fortschritt, sondern um den Beitrag, den ein solches Projekt zur Entlastung des Straßenraums vom Individualverkehr, zur Attraktivität des ÖPNV und zur Nutzung von sauberen Energien leistet. der billbrooker: Der Hamburger Hafen und seine angeschlossenen Logistikbe- reiche sind das wirtschaftliche Rück- grat der Hansestadt. Können Sie einen Ausblick auf die Zukunftsfähigkeit des maritimen Wirtschaftsraumes geben? Prof. Bruns-Berentelg: Ich bin kein Schifffahrts- und Hafenexperte. Aber ich darf sagen, dass im Bereich des Hamburger Hafens meines Erachtens verstärkt eine strukturelle Steuerung mit zukunftsgerichteter Infrastruktur einsetzen muss, damit der Hafen seine Qualität und seine wirtschaftliche Bedeutung beibehält. Auch hier ist das Stichwort „nachhaltige Entwicklung“ von Bedeutung und der fortschreitende Verbrauch von Landschaft wäre ein negatives Beispiel. Dr. Andreas Kleinau: Innovationskraft ist im Hafen- und Logistikbereich fraglos wie in allen anderen Branchen nötig. Ich glaube jedoch an die Leistungsfähig- der billbrooker: Welche Ziele möchten Sie als neuer Vorsitzender der HafenCity GmbH erreichen? Dr. Andreas Kleinau: In jedem Fall handelt es sich um Ziele, die wir im Rahmen langfristiger Konzepte für die lebenswerte Stadt der Zukunft erreichen wollen. Es geht nicht darum, möglichst rasch Projekte mit sofortiger Wirkung umzusetzen. Aber auch die langfristigen Konzepte entwickeln wir weiter. Neh- men Sie zum Beispiel Nachhaltigkeit: Ich bin überzeugt, dass die klimaneutrale Stadtentwicklung künftig alternativlos ist. Aber ohne neue Maßstäbe werden wir das nicht erreichen. Die HafenCity und die neuen Gebiete eignen sich sehr gut als Pionierorte für die Etablierung solcher Maßstäbe, etwa durch Bau- vorhaben wie den neuen Firmensitz der HafenCity Hamburg GmbH, durch Mobilitätsangebote wie in den Quartie- ren Elbbrücken und Baakenhafen oder durch Infrastrukturmaßnahmen wie die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook. Das zweite langfristige Ziel ist die Um- setzung einer sozial gerechten Stadt. Durch die inten sive Nutzungsmischung und die Bereitstellung von vielfältigem, vielfach auch gefördertem Wohnraum ist die HafenCity hier bereits sehr weit gekommen, aber es gilt, die Konzepte auf dieser Basis noch weiterzuentwi- ckeln. In all dem spiegeln sich letztlich die gesellschaftlichen Veränderungen, vor denen wir stehen, und die wir be- antworten müssen. der billbrooker: Für die Industrie- und Gewerbelagen Rothenburgsort und Vielen Dank für das Gespräch. LKW-Waschstraße LKWash und Ihr LKW lacht wieder! Liebigstraße 32, 22113 Hamburg, Telefon 7 32 89 57

IT-Infrastruktur Angriff auf die deutsche Wirtschaft Das ist nicht neu: Cyberattacken auf die digitale Infrastruktur deutscher Unternehmen. Neu ist laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom der kriminelle Weg über das Homeoffice. Sensible Informations- und Kommunikationstechnik: Cyberangriffe hat es schon früher gegeben. Durch das Homeoffice bieten sich aber neue Einfallstore für kriminelle Angriffe in Unternehmensnetze. Foto: tima-miroshnichenko / Pexels Durch Diebstahl, Spionage und Sabota- ge entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro. Neun von zehn Unter- nehmen waren 2020/2021 von Angriffen betroffen. Das hat eine repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom ergeben, für die mehr als 1.000 Unter- nehmen quer durch alle Branchen befragt wurden. Haupttreiber des enormen Anstiegs sind Erpressungsvorfälle, ver- bunden mit dem Ausfall von Informati- ons- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. Sie sind meist unmittelbare Folge von „Ransom- ware“-Angriffen. Durch die werden Computer und andere Systeme blockiert und anschließend die Betreiber erpresst. Die so verursachten Schäden haben sich im Vergleich zu den Vorjahren 2018/2019 mehr als vervierfacht. „Die Wucht, mit der Ransomware-Angriffe unsere Wirt- schaft erschüttern, ist besorgniserregend und trifft Unternehmen aller Branchen und Größen“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Gestohlene Kunden- und Unterneh- mensdaten erzeugten nicht nur Reputa- tionsschäden, sondern führten auch zum Verlust von Wettbewerbsfähigkeit. „Der Diebstahl von geistigem Eigentum kann für die innovationsgetriebene deutsche Wirtschaft schwerwiegende Konsequen- zen haben“, ergänzt Achim Berg. Laut Bundesamt für Informationssicher- heit sind vor allem auch kleinere Firmen gefährdet, da häufig dort die IT-Sicher- heit vernachlässigt wird. In 41 Prozent aller Fälle erschleichen Außenstehende von Mitarbeitenden Zugangsdaten zur IT. Bei großen Unternehmen liegt der durchschnittliche Schaden bei über 1,8 Millionen Euro im Jahr, bei kleinen Firmen sind das etwa 70.000 Euro. Be- sonders betroffen sind Unternehmen mit mehreren Standorten, die eine Präsenz im Ausland mit Produkten und Dienstleis- tungen haben, oder Firmen die spezielle Produkte herstellen oder eine besondere Reputation haben. Einen gewissen Schutz bieten Cyberver- sicherungen mit juristischer Beratung und die Betreuung durch IT-Spezialisten. Die durchsuchen das Internet beispiels- weise nach sensiblen Daten und sind be- hilflich bei Datenrettung, der Sicherung und der Wiederherstellung der Daten. Homeoffice ist zusätzliches Einfallstor Die Kriminellen nutzen den „Faktor Mensch“ als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette aus, um etwa sensible Daten wie Passwörter zu er- halten. Bei rund 40 Prozent der befragten Unternehmen gab es zuletzt solche Versuche – 27 Prozent der Befragten gaben an, unter anderem per Telefon kontaktiert worden zu sein, 24 Prozent per E-Mail. Das dürfte vor allem auch auf die veränderten Arbeitsbedingungen im Zuge der Corona-Pandemie zurückzu- führen sein. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen, bei denen Homeoffice grundsätzlich möglich ist, gaben an, seit Beginn der Pandemie habe es IT-Sicherheitsvorfälle gegeben, die auf die Heimarbeit zurückzuführen seien. Berg: „Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter einfach zum Arbeiten nach Hause zu schicken, genügt nicht. Ihre Geräte müssen gesichert, die Kommunikations- kanäle zum Unternehmen geschützt und die Belegschaft für Gefahren sensibili- siert werden.“ Als Reaktion auf die verschärfte Be- drohungslage haben die Unternehmen ihre Investitionen in IT-Sicherheit auf- gestockt: 24 Prozent haben sie deutlich erhöht, 39 Prozent etwas. In 33 Prozent der Unternehmen sind die Ausgaben unverändert geblieben. Gemessen am gesamten IT-Budget sind die Aufwen- dungen für ein Mehr an Sicherheit aber weiter gering. Quellen: Branchenverband Bitkom e.V., Bundesamt für Informationssicherheit Der Winter steht vor der Tür. Keine Sorge, bei uns finden Sie auch für die kalte Jahreszeit immer das Richtige und vieles mehr. • Winterstiefel • Winterbekleidung • Arbeitsschutz • Handschuhe • Auftausalz • Schneeschieber • Baustoffe • Henri Benthack Baustoffe • Bredowstr. 9 • 22113 Hamburg • Tel.: 040 / 73346-0 E-Mail: hamburg@benthack.de • www.benthack.de billbrookkreis.de I 13

Billbrookkreis Intern Auf einen Blick Der Billbrookkreis informiert an dieser Stelle über Unternehmen als neue Mitglieder, berichtet über Firmenjubiläen sowie Standort- oder auch Geschäftsführerwechsel. Standort Billbrook immer begehrter Logistik- und Lagerflächen längst voll vermietet. Gleiches in Billbrook. Zusam- menhängende Neubauflächen mit hoher Drittverwendungsfähigkeit ab 10.000 Quadratmeter sind derzeit nicht mehr auf dem Markt. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Spitzenmieten im Hafen und in Billbrook wider. Gemäß aktuellem Realogis-Marktbericht liegt der Miet- preis aktuell bei 6,30 Euro pro Quadrat- meter. Mit steigender Tendenz. Laut Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH, sollen zwei Trends Abhilfe beim Flächenmangel schaffen: „Der Bau zweigeschossiger Immobilienkomplexe sowie Brownfield- Entwicklungen, also die Sanierung und Neunutzung alter Industrieareale.“ So plane der Projektentwickler Four Parx in Wilhelmsburg eine zweigeschossige Lo- gistikimmobilie, um die vor Ort begehr- ten Grundstücke so effizient wie möglich auszunutzen. „Auch in Billbrook werden in den nächsten Jahren zweigeschossige Logistikimmobilien entstehen“, berichtet Jörg Lojewski. Im Bereich Brownfield werden in der Bredowstraße zum Som- mer 2023 etwa 25.000 Quadratmeter Logistikflächen auf einem verlassenen Areal fertiggestellt. Zudem plant der Projektentwickler Inbright Develop- ment in der Berzeliusstraße den Abriss von Bestandsflächen und den Neubau stark nachgefragter Einheiten bis 5.000 Quadratmeter. Insgesamt entstehen dort bis Anfang 2023 etwa 8.600 Quadrat- meter Neubau-Lagerflächen. Solche Maßnahmen können zur Entspannung am Mietmarkt und zu einer Aufwertung des Industriegebietes beitragen. Premiummitglied Realogis Immobilien Hamburg GmbH Gotenstraße 21, 20097 Hamburg Telefon 040 5480857-0 hamburg@realogis.de www.realogis.de Immer vorab informiert: mit dem Ankunftsmonitor von Opheo. Foto: Opheo Solutions Achtung Ladung Das Billbrookkreis-Mitglied initions AG hat zum 1. Juli 2021 die Opheo Solutions AG & Co. KG gegründet und unter dem Dach dieses Tochterunternehmens die Aktivitäten des vormaligen Geschäftsbe- reiches Transportmanagement gebün- delt. Mit Opheo bietet das Unternehmen eine Software zur Automatisierung der Lkw-Disposition und Tourenplanung an. Davon profitiert auch das Billbrook- kreis-Mitglied Henri Benthack GmbH & Co. KG. Das Unternehmen hat jüngst den vor zehn Jahren eingeführten Transport- leitstand Opheo um einen „Ankunfts- monitor“ ergänzt, der minutengenau die Rückkehrzeiten der Lkw an den eigenen Standorten anzeigt. „Durch den An- kunftsmonitor haben sich die Warte- zeiten unserer Fahrer drastisch verkürzt. Es bleibt mehr Zeit zum Abarbeiten der Folgetour und die Raumsituation an der Rampe hat sich deutlich entspannt“, fasst Dennis Kniebel, IT-Projektmanager bei Henri Benthack, die Vorteile der Lösung zusammen. Anders ausgedrückt: Durch die durchgängige Digitalisierung aller Vorgänge zwischen Auftrags- eingang und Auslieferung ergeben sich neben minimierten Standzeiten der Lkw an der Laderampe zahlreiche Vorteile. Premiummitglied Opheo Solutions AG & Co. KG Weidestraße 120a, 22083 Hamburg Telefon 040 414960-0 info@opheo.com www.opheo.com Für Jörg Lojewski ist der Flächenmangel ein großes Thema. Foto: Realogis Immobilien Hamburg GmbH Der E-Commerce läuft auf Hochtouren und wird sich durch das geänderte Kon- sumentenverhalten weiter verstärken. Industrie und Wirtschaft befinden sich in Veränderungsprozessen. Mehr Puffer- lager sollen die Just-in-time-Zulieferung ans Band sicherstellen. Gleichzeitig sind kontinuierlich weniger Industrie- und Logistikimmobilien verfügbar. Im Ham- burger Hafen sind vorhandene Industrie-, Was für eine Idylle Ruhiges Wasser, keine Segelboote und natürlich auch keine Alsterdampfer – so präsentiert sich das Ruderrevier der Rudervereinigung Bille über viele Kanäle durch Wohn- und Industriegebiete. Be- waldete Uferböschungen wechseln sich mit Schrebergärten, Industriegrundstü- cken und Wohnhäusern ab. Nennens- werten Bootsverkehr gibt es hier nicht. Ursprünglich unter dem Namen „Biller Ruderclub Palmyra“ im Jahr 1896 ge- gründet, bietet die „Rudervereinigung Bille von 1896 e. V.“ ein sehr vielfältiges Sportangebot. Dem 1. Vorsitzenden Andreas Goertz ist auch wichtig: „Inklusion leben wir täglich. Unsere Mitglieder haben die unterschiedlichs- ten Hintergründe oder „besonderen Herausforderungen“ – aber eines ist allen gemeinsam: Sie haben Spaß am Wassersport. Der Verein, schon viele Jahre als Mitglied dem Billbrookkreis verbunden, feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Ein guter Grund, das Beste für diesen besonderen Ver- ein zu wünschen. Ob dieser Wunsch allerdings Realität wird, ist ungewiss. Denn: Es besteht ein Pachtvertrag mit der Stadt Hamburg bis zum Jahr 2037. Die Stadt sieht jedoch die Übergabe des Grundstücks an die Billebogen Entwick- lungsgesellschaft vor. Die beabsichtigt, den Verein umzusiedeln, um das Was- sergrundstück des Vereins anderweitig zu nutzen. Der Billbrookkreis will sich für den Erhalt des Standortes der Rudervereinigung einsetzen. Basismitglied Ruder-Vereinigung Bille von 1896 e.V. Bei der Grünen Brücke 3, 20539 Hamburg Telefon 040 782030 info@rvbille.de www.rvbille.de Sorgt sich um den Standort der Rudervereinigung Bille: Andreas Goertz. Foto: Miguel Ferraz Araujo BIB Bauen im Bestand GmbH Betoninstandsetzung / Abdichtung / Gussasphalt Bauwerke brauchen eine Zukunft ... Wir sanieren für Sie und sichern den Bestand. BIB Bauen im Bestand GmbH Fon 040.485 09 79 – 0 Gemeinsam ﬁnden wir die wirtschaftlichste Lösung. Fax 040.485 09 79 – 61 Wir beraten Sie gerne. Halskestraße 60 – 62 22113 Hamburg 14

Eiskalte Sache Im Jahr 1982 gründete Joachim Borchers einen Garten- und Landschaftsbau- betrieb. Ein Winterdienst rundete das Angebot ab. Um sich voll auf den Winter- dienst zu spezialisieren, wurde 2002 die gärtnerische Abteilung eingestellt. Der Familienbetrieb betreut mittlerweile knapp 2.800 Objekte. Dabei kommen rund 280 Reinigungskräfte und diverse Spezialfahrzeuge zum Einsatz. Das Spektrum der im Großraum Hamburg betreuten Objekte reicht von Reihenhäu- sern über Wohnanlagen bis zu Industrie- komplexen. Mit seinem Standortwechsel nach Billbrook ist das Unternehmen in den Billbrookkreis eingetreten. Im kom- menden Jahr wird der Betrieb 40 Jahre Generationswechsel Die schlechte Jahreszeit kann kommen: Der Winterdienst Borchers ist gerüstet. Foto: Florian Läufer alt. Schon einmal ein Grund, das Beste für die Zukunft zu wünschen. Premiummitglied Winterdienst Borchers GmbH & Co. Berzeliusstraße 19, 22113 Hamburg Telefon 040 6690899-0 winterdienst@joachimborchers.de www.winterdienst-hamburg.com Rohstoffe aller Art Das Kerngeschäft des neuen Billbrook- kreismitglieds Bock & Schulte GmbH & Co. KG ist der Umschlag und die Lager- haltung von Rohstoffen für die Industrie, wie beispielsweise Pulver, Granulate, Chemikalien, Erze, Mineralien oder auch Futtermittel. Bereitgestellt werden technische Lösungen für das Ab- und Umfüllen von Pulvern und Granulaten in jeder gewünschten oder erforderlichen Verpackung sowie Produktionsprozesse beim Mahlen, Mischen oder Sieben. Bereits seit 1932 ist das Unternehmen Bewegende Momente Zwei für das Wesentliche: Leo Bloom ist für Kamera und Produktion zuständig (rechts). Max Kassun für Regie und Schnitt. Foto: Nordlicht Filmproduktion Partner von Industrie und Handel für die Lagerhaltung und Bearbeitung von Rohstoffen. Herzlich willkommen im Billbrookkreis. Basismitglied Bock & Schulte GmbH & Co. KG Andreas-Meyer-Straße 9, 22113 Hamburg Telefon 040 7804740 info@bock-schulte.de www.bock-schulte.de Kennt sich aus mit Rohstoffen aller Art: Geschäftsführer Andreas Bock. Foto: privat Das noch junge Unternehmen „Nordlicht Filmproduktion“ produziert spannende Werbefilme mit dem Anspruch, dass sie zu unserem Social-Media-Zeitalter passen. Dabei ist es egal, ob es klassische Werbe- spots, Imagefilme oder Musikvideos sind. Ergänzend kommen auch spektakuläre Drohnenaufnahmen zum Einsatz. Das neue Billbrookkreismitglied ist auch mit Büros in Berlin und Frankfurt vertreten. Selbst in Coronazeiten erreicht die „Nord- licht Filmproduktion“ für ihre Kunden ein großes Publikum durch das Streaming im Internet. Beispielsweise durch einfaches Streaming eines Vortrages mit einer festen Kamera oder über eine Live-Ver- anstaltung mit mehreren Kameras für unterschiedliche Perspektiven bis hin zu einem großen Event, um es dem Publikum ihrer Kunden online zugänglich zu machen. Wenn also das eine oder andere Mitglied des Billbrookkreises Derartiges plant, könnte eine Zusammenarbeit durchaus infrage kommen. Basismitglied Studio Nordlicht GmbH Billbrookdeich 103, 22113 Hamburg Telefon 040 50682773 kontakt@studionordlicht.de www.studionordlicht.de Unternehmensgründer Josef Tewes, zweiter Geschäftsführer Manuel Boullosa und Geschäftsführer Marco Heimann (von links). Foto: BIB Bauen im Bestand GmbH 60 Jahre für schwere und schwierige Transporte Was für ein Anfang: Im Jahr 1961 gründete der 20-jährige Ernst Pfaff das Unternehmen. Mit einem gebrauchten Stets gut gelaunt: Firmengründer Ernst Pfaff Foto: Ernst Pfaff GmbH VW-Bus fuhr er seinen ersten Spe- zialtransport, die Ware war in Watte gewickelt. Nach einem Jahr kann der erste Mitarbeiter eingestellt werden. Bald folgen Aufträge der Post, und auch der Hamburger Hafen sorgt für neue Aufgaben. Schnell vergrößert sich die Mitarbeiterzahl und Spezialfahrzeuge werden gekauft. Derzeit sind etwa 180 Mitarbeiter und 60 Fahrzeuge für jede erdenkliche Art von Transport-Herausfor- derungen im Einsatz. Heute sind Carsten und Thomas Pfaff Geschäftsführer der Ernst Pfaff GmbH und der Pfaff-Logistik GmbH. Unternehmensgründer Christa und Ernst Pfaff behalten weiterhin die Geschicke im Blick. Mittlerweile arbeitet auch schon die dritte Generation im Betrieb. Der Billbrookkreis gratuliert dem langjährigen Mitglied. Basismitglied Ernst Pfaff GmbH Liebigstraße 32, 22113 Hamburg Telefon 040 733404-0, info@pfaff-hh.de www.pfaff-hh.de Im Sommer dieses Jahres hat Josef Tewes einen Generationswechsel ein- geleitet und die technische Geschäftsfüh- rung der BIB Bauen im Bestand GmbH an Marco Heimann übergeben. Gegründet hatte Tewes sein Unternehmen im Früh- jahr 2005 in Billbrook – und ist seit der Zeit auch Mitglied im Billbrookkreis. Die Leistungsschwerpunkte von BIB liegen in der Grundinstandsetzung und Erhaltung von Ingenieurbauwerken wie Parkdecks, Tiefgaragen, Tunnelbauwerken und Brü- cken. Herausragendes Bauvorhaben der vergangenen Jahre war in diesem Bereich die Grundinstandsetzung der Köhlbrand- brücke. Marco Heimann: „Ich konnte mich viele Jahre auf meine Aufgaben vorberei- ten, um die Firmenkultur zu verinnerlichen und im Sinne des Firmengründers die Ge- schäfte weiterführen.“ Der Billbrookkreis wünscht gutes Gelingen. Basismitglied BIB Bauen im Bestand GmbH Halskestraße 60–62, 22113 Hamburg Telefon 040 4850979-0, mobil 0151 46418175 info@bib-hamburg.de, www.bib-hamburg.de Was kommt? Die geplanten Veranstaltungen des Billbrookkreises 103. Treffen des Billbrookkreis e.V. 104. Treffen des Billbrookkreis e.V. Impressum Redaktionelle Mitarbeit Tanja Königshagen (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de der billbrooker Ausgabe 2/2021, Auflage 5.000 Stück Erscheinungsweise halbjährlich Art Direction Mara Saueracker (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de Herausgeber Billbrookkreis e.V., c/o Hotel Böttcherhof, Wöhlerstraße 2, 22113 Hamburg, Vereinsregister Nr. 20046, billbrookkreis.de Vertreten durch den Vorstand Bernhard Jurasch, Robert Meyer Dr. Dietmar Buchholz Redaktion v.i.S.d.P. Joachim Bokeloh (Billbrookkreis) redaktion@billbrookkreis.de Anzeigen Tanja Königshagen (Favorit-Media-Relations GmbH) buero@fmr-im-norden.de Druck AWU Gesellschaft für Absatzförderung, Werbung und Unternehmensberatung mbH © 2021 Billbrookkreis e.V. Weiterveröffentlichung von Text und Bild nur nach schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. im Januar 2022 im Hotel Böttcherhof Gastredner: Dr. Günther Klemm, ehemaliger Syndikus und Volkswirt der Handelskammer Hamburg Thema: Eine Wirtschaftsprognose für 2022 und Rückblick 2021 Montag, 6. Dezember 2021 von 12 bis 14 Uhr, im Hotel Böttcherhof Mitgliederversammlung Gastredner: Andreas Rieckhof, Staatsrat der Freien und Hansestadt Hamburg (Behörde für Wirtschaft und Innovation) und Industriekoordinator Dr. Christopher Schwieger, Leiter des Amtes für Wirt- schaft in der Behörde für Wirtschaft und Innovation Thema: Ergebnis der Senatsbefassung mit dem Handlungs- konzept zur Revitalisierung und Modernisierung von Billbrook/Rothenburgsort Weitere Infos und Anmeldung: www.billbrookkreis.de/veranstaltungen www.umzugslogistik.de Tel. 040 – 25 30 360 billbrookkreis.de I 15

Stadtentwicklung Der Produktionsfaktor Umfeld Wie könnte ein Industriegebiet in Zukunft aussehen? Was verändert sich durch den technologischen Fortschritt? Wie arbeiten Menschen dann unter welchen Voraussetzungen? Ein fiktiver Ausblick von Kai Michael Dietrich von Manufacturing Cities, Stadtentwicklung und Beratung. Um zu sich vorzustellen, wie innerstäd- tische Industriegebiete im Jahr 2070 aussehen könnten, hilft es, eine gedank- liche Zeitreise in das Jahr 1970 zu unternehmen. Aspekte wie Arbeitsbe- dingungen, Transportmittel, verwendete Maschinen, Umgang mit Flächen und Rohstoffen, Geruchs- und Lärmemissio- nen, architektonische Qualität sowie Umfang von verwendeten umweltbelas- tenden Werkstoffen seien hier genannt. In vielen der genannten Bereiche wurden mit der Zeit positive Fort- schritte erzielt. Der volkswirtschaftliche Produktionsfaktor Naturkapital (Boden) erfordert zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung innerstädtischer Industriestandorte einen besonderen Handlungsbedarf. Grund und Boden sind ausverkauft und teilweise kontaminiert. Flächen für Expansion fehlen. Energie- träger und Rohstoffe werden knapper und teurer. Ihr Abbau und ihre Nutzung verursachen häufig negative Umweltfol- gen. Standortfaktoren wie ein funk- tionales und dabei attraktives Umfeld gehören ebenfalls zum Naturkapital und spielen bereits heute bei der Gewin- nung von Mitarbeitenden eine ent- scheidende Rolle. Sicher ist, dass jeder technologische Fortschritt Städte und die in ihnen lebenden Gesellschaften umgeformt hat und dies auch wieder geschehen wird. Die vergangene Industriekultur zu- grunde legend und dem aktuellen Fachdiskurs folgend zeichnen sich zwei mögliche Szenarien für innerstädtische Industriegebiete im Jahre 2070 ab: vollautomatisierte Landschaften, die durch die Abwesenheit menschlichen Handelns geprägt sind. Dies bedingt neue Beschäftigungsmodelle an ande- ren Orten der Städte. Die Industriekultur der letzten 50 Jahre betrachtend ist eine positive, humanistischere Zukunft zu unterstellen. Eine Zukunft ist, den Unternehmerinnen und Unternehmern Ziele zu formulieren, die neben der monetären Gewinn- maximierung auch die Bewertung von Umweltfolgen berücksichtigen: „Der Aufbruch ins zweite Maschinenzeitalter muss nicht nur clever, klug und ge- schmeidig sein, er muss auch künftige Desaster erkennen und vermeiden.“ Hypothesen innerstädtischer Industriestandorte 2070 1. Durch anhaltenden, aber bewuss- teren Konsum, vergangene Liefer- engpässe bedingt durch globale Extremereignisse und fortwährend steigende Transportkosten hat die Relevanz innerstädtischer Industrie- standorte und der dort ansässigen produzierenden Unternehmen zu- genommen. 2. Innovationen im Bereich der Techno- 6. Der neue Umgang mit den Produkt- logisierung, Automatisierung und Prozesseffizienz haben zu einer neuen Beliebtheit der Arbeitsplätze im industriellen Sektor geführt. Dabei kommt leichten, steuernden und überwachenden Tätigkeiten eine höhere Bedeutung zu. Dadurch ist der Tätigkeitsbereich von weiblichen und betagteren Fachkräften im industriellen Sektor gestiegen. 3. Abnehmerinnen, Abnehmer und Endkonsumenten interessieren sich für die Herkunft ihrer Produkte. Innerstädtische Industriestandorte sind zur Destination versierter Städ- te geworden, woraus sich ein großes Angebot von regelmäßig stattfinden- den Werksführungen ergeben hat. 4. Die zugenommene Sichtbarkeit innerstädtischer Industriegebiete hat zu einer erhöhten Freiraumpflege und stringenten Ahndung von Verstößen der Straßenverkehrsordnung durch die öffentliche Hand geführt. 5. Zugunsten neuer produktiver Be- triebseinheiten, die der Rücknahme, Lagerung und Überarbeitung eigener Erzeugnisse dienen, werden die letzten Flächenreserven auf privaten Stellplätzen mobilisiert. nebenströmen, Endstoffen und gefertigten Produkten am Ende ihres Lebenszyklus hat zur Entwicklung neuer Logistikkonzepte geführt, bei deren Entwicklung Kooperationen zwischen Speditionen und Recy- clingunternehmen maßgeblich zu Innovationen beigetragen haben. 7. Dem Beispiel der Schweiz folgend und das Gemeinwohl sichernd, sind neue politische Rahmenbedin- gungen für private Investitionen in Infrastruktur entstanden. Dies hat zu einer Aufwertung und neuen wirtschaftlichen Nutzung der Stra- ßenräume, zeitweise ungenutzter Gleiskorridore sowie der Industrie- kanäle geführt. 8. Kleine Grünanlagen dienen „Busi- ness Walks“, Pavillons im Freien dienen „vertraulichen sowie konzep- tionellen Meetings“. Es gibt Möglich- keiten zum Betriebssport wie zum Beispiel öffentliche „Trimm-dich- Pfade“, die an den Wochenenden auch von nicht hier arbeitenden Menschen genutzt werden. 9. Die enorme Diskrepanz zwischen modernen Lager- und Produktions- verfahren innerhalb der Unter- nehmen und ihrer überwiegenden architektonischen Außendarstellung Foto: malp / AdobeStock hat sich aufgrund zunehmender Be- sucherzahlen und höherer Ansprüche der Beschäftigten an ihren Arbeits- platz und dessen Umfeld immens gewandelt. Der Wandel gewachsener innerstädti- scher Industriestandorte wie Billbrook/ Rothenburgsort wurde und wird weiterhin durch aktive und zunehmend verbundene Unternehmerinnen und Unternehmer gestaltet. Institutionen wie der Billbrookkreis tragen durch ihre Kontinuität, Gemeinschaft, das Setzen von Zukunftsthemen und auch das Auf- zeigen von Missständen maßgeblich zu einer positiven Stadt- und Standortent- wicklung bei. Aus der engagierten Mit- arbeit von Mitgliedsunternehmen und den Vorständen des Billbrookkreises sowie der konsequenten Einforderung der Umsetzung gemeinsam formulierter Maßnahmen ist zwischen 2015 und 2030 ein Teil der hiesigen Infrastruktur modernisiert worden. Das Verständnis der Wichtigkeit des Produktionsfaktors Umfeld hat zugenommen. Die kooperati- ve Verbesserung des Umfelds durch Pio- niere aus der privaten Wirtschaft und Pioniere der öffentlichen Hand hat dazu geführt, dass Billbrook/Rothenburgsort heute, im Jahr 2070 – ebenso wie vor 100 Jahren – eine hohe nationale sowie internationale Bedeutung als Industrie- standort zukommt. Dr. Weigert Weiter denken – Fortschritt leben. Weiter denken – Fortschritt leben. Das innovative Hochkonzentrat steht für eine neue Leistungsstufe bei der maschinellen Instrumenten- aufbereitung bei gleichzeitig reduziertem Produkt- bedarf. So sorgen wir für mehr Nachhaltigkeit. Machen Sie sich bereit für die Zukunft! www.drweigert.de 16 Das Reinigungskonzept der Zukunft! Das innovative Hochkonzentrat steht für eine neue Leistungsstufe bei der maschinellen Instrumenten- aufbereitung bei gleichzeitig reduziertem Produkt- bedarf. So sorgen wir für mehr Nachhaltigkeit. Die Produkt- Innovation 2021 Hygienekonzepte – Qualitätsprodukte – Beratung. Wir sichern Zukunft! Chemische Fabrik Dr. Weigert GmbH & Co. KG Mühlenhagen 85 · D-20539 Hamburg Telefon: (0)40/ 789 60 - 0 Telefax: (0)40/ 789 60 - 120 e-mail: info@drweigert.de internet: www.drweigert.de