Rückblick
116. Billbrookkreis-Treffen

am Montag, 24. Juni 2024 von 12 bis 14 Uhr
im Hotel Böttcherhof
Gastrednerin: Kirsten Fust, Geschäftsführerin Hamburger Energiewerke.
Thema: Hamburg und die Energie-Zukunft
Zum 116. Treffen des Billbrookkreises im Hotel Böttcherhof in Billbrook begrüßet Bernhard Jurasch, der Erste Vorsitzende des Vereins, die Gäste herzlich, darunter Kirsten Fust von den Hamburger Energiewerken als Ehrengast.
Die spannende Fußball-EM sei aktuell so ziemlich das Einzige, was von der misslichen Wirtschaftslage in Deutschland etwas ablenken könne, so Jurasch, der damit auf die zerstrittene politische Lage und die damit verbundene Stimmung bei den Bürgern hinweisen will. Die Europawahlen hätten fast nur Verlierer hervorgebracht und die Gesellschaft stehe damit langsam vor einer Spaltung. Die schlechte Wirtschaftslage, die marode Infrastruktur, Industrieunternehmen, die ihre Produktion ins Ausland verlagern, alles das sei leider bittere Wahrheit. Bernhard Jursch sprach sich in seiner Begrüßungsrede gegen die erschreckend zunehmende Gewalt in Deutschland aus. „Es kann nicht sein, dass Menschen auf offener Straße beschimpft und angegriffen werden, weil sie einen anderen Glauben haben“ und „wer Polizisten angreift der greift auch uns an!“
Nach einer allgemeinen Vorstellrunde, die immer wieder der Vernetzung der Mitglieder untereinander zugutekommt, berichtete Georg Seeck vom Quartiersmanagement Billbrook/Rothenburgsort kurz von den Entwicklungen aus dem Stadtteil, darunter von der Vorgeschichte zu den Ausbaggerungsarbeiten am Moorfleeter Kanal und den hohen Investitionen, die bereits von öffentlicher Hand in den Standort getätigt wurden. Er sprach auch davon, dass die Unternehmen regelmäßig einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in den Standort investieren. Und auch die privaten Grundstückstransaktionen beliefen sich in den letzten fünf Jahren auf einen mittleren dreistelligen Millionenbereich. Bezüglich der Billstraße berichtete Herr Seeck von seiner neuen Rolle im Rahmen der Revitalisierungsbemühungen. Darüber hinaus ging er auch kurz auf die geplanten Entwicklungen in der westlichen Nachbarschaft ein.
Diplom Ingenieurin Kirsten Fust, Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke, informierte im Anschluss mit einem spannenden und sehr informativen Vortrag zu der Entwicklung in Hamburg in Sachen Energiepolitik. Für die Energiewende in Hamburg sei es wichtig, dass „alle an einem Strang ziehen“ auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Stadt. Das größte Vorhaben sei dabei die Ablösung von den Kohlekraftwerken, Wedel (bis 2025) und Tiefstack (bis 2030). Im Fokus stehe dabei vor allem die Nutzung von Abwärme der Industrie, darunter auch der Kläranlagen und der Stadtreinigung, betonte Fust. Der Marktanteil der Hamburger Energiewerke liege bei 25 Prozent und über einer halben Million Haushalte, darunter 160.000 im Bereich des Ökostroms und der Gaskunden. Für die Transformation durch erneuerbare Energien, alternative Erzeugungsanlagen und E-Mobilität sei ein Budget von 2,85 Milliarden Euro nötig.
Kirsten Fust stellte in ihrem Vortag die bereits laufenden Maßnahmen der Hamburger Energiewerke vor, die Hamburg unabhängig von der Kohle machen sollen und dennoch eine durchgehende Versorgung sicherstellen. Dazu gehört der Ausbau von Wind-, Solar und Geothermie, eine Ausweitung der Ladesäulen für die E-Mobilität mit 2.800 Ladesäulen und über 100 Erzeugungsanlagen für die Metropolregion Hamburg. Für die Transformation der Energieversorgung der Stadt mit einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis 2023 zu 80 Prozent und einer kompletten CO2-Neutralität bis 2045 stehen mehrere Mosaiksteine bereit, darunter die GuD-Anlage Dradenau, dem Herzstück des Energieparks im Hamburger Hafen mit einer hocheffiziente Gas- und Dampfturbinen Anlage, die Nutzung der Wärme von Abwässern, darunter der Industrie (zum Beispiel Arubis), Erdwärme als natürliche Energiequelle und Fernwärme.
Mit ihrem interessanten Vortrag – die Präsentation ist hier abrufbar (PDF 2,2 MB) – konnte Kirsten Fust den Gästen einen perfekten Überblick über die aktuelle Entwicklung der Stadt Hamburg auf dem weg zur Klimaneutralität geben. Die Präsentation ist hier aBernhard Jurasch bedankte sich herzlich für ihren Besuch beim Billbrookkreis.
Zu dem Treffen war auch Herr Rosenkranz gekommen, der kunstvolle Holzschnitte mitgebracht hatte, die das Industriegebiet in den 1970er-Jahren zeigen. Der Billbrookkreis will nun darüber entscheiden, in welcher Form diese Arbeiten gewürdigt werden könnten und ob es Interesse zu einer Ausstellung der gesamten oder einzelner Werke gibt.
Zum Abschluss des Treffens freuten sich die Gäste wieder über das leckere Mittagessen und die vielen netten Gespräche. Der Billbrookkreis ist immer wieder eine ideale Möglichkeit, sich im Quartier zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen.
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Bernhard Jurasch, Erster Vorsitzender des Billbrookkreises, begrüßte die Gäste herzlich und sprach über die missliche wirtschaftliche Lage, mit der Deutschland zurzeit zu kämpfen hat. -
Ehrengast Kirsten Fust freute sich über die herzliche Begrüßung in der Runde des Billbrookkkreises. Neben ihr Stefan Kühnbach, Indaver Group. -
Hamburg ist auf dem Weg zu neuen Energiequellen. Kirsten Fust von den Hamburger Energiewerken erläuterte alle Schritte, die hierfür nötig sind, in ihrem informativen Vortrag. -
Diplom-Ingenieurin Kirsten Fust erklärte in ihrem beeindruckenden Vortrag, wie Hamburg das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen will. -
Dina Filiz, Indaver Group, und Michael Jordan, Aurubis, verfolgen gebannt die spannenden Erläuterungen des Ehrengastes Kirsten Fust. -
Kirsten Fust versteht es mit lockeren Worten einen absolut spannenden Vortag zu gestalten. Die Besucher des Billbrookkreises lobten die wissenwerten Informationen, die sie hier mitnehmen konnten. -
Viele Mitglieder des Billbrookkreises nutzen die regelmäßigen Treffen zum Austausch und freuen sich über die informativen Vorträge, die hier geboten werden. -
Quartiersmanager Georg Seeck (links) informierte über die aktuellen Entwicklungen im Industriegebiet, darunter zu der sechsten Task-Force in der Billstraße. Bernhard Jurasch (rechts) lud dazu ein, Fragen zu stellen. -
Kai Arnold, Haspa, und René Dubin, Unicredit, beweisen, dass es beim Billbrookkreistreffen auch immer etwas zum Lachen gibt. -
Franziska Kraupner von Eichholtz, hier während der Vorstellungsrunde, nimmt regelmäßig an den Treffen des Billbrookkreises teil. -
Kirsten Fust im Gespräch mit dem Ersten Vorsitzenden des Billbrookkreises Bernhard Jurasch. -
Florian Fricke und Tina Egyde, Schleswiger Tauwerke Oellerking, im Gespräch mit Kirsten Fust, Hamburger Energiewerke, die auf Fragen auch persönlich einging. -
Bernhard Jurasch bedankte sich bei Kirsten Fust für ihren Besuch beim Billbrookkreis. -
Als Dankeschön gab es einen großen Blumenstrauß für den Ehrengast Kirsten Fust. -
Herr Rosenkranz aus Bergedorf hatte Holzschnitte aus den 1970er-Jahren mitgebracht, die Impressionen aus dem Industriegebiet zeigen. -
Im Gespräch: Dirk Kienscherf, SPD-Fraktionschef in der Hamburger Bürgerschaft (links), Kirsten Fust von den Hamburger Energiewerken, Stadtteilpolizistin Janka Davids, zuständig für Billbrook, und Dr. Buchholz vom Billbrookkreis.
Fotos: Mirko Hannemann